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Michael Rinaldi: Lohnt sich das Warten auf Honda?

Von Ivo Schützbach
Michael Rinaldi hat drei Optionen für 2024

Michael Rinaldi hat drei Optionen für 2024

Für welches Team wird Noch-Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi 2024 antreten und in welcher Meisterschaft? SPEEDWEEK.com verrät, welche Möglichkeiten dem Italiener noch bleiben.

Seit Wochen evaluiert das Management von Michael Rinaldi sorgfältig die Optionen für 2024. Der Italiener wird seinen Platz nach drei Jahren im Ducati-Werksteam an Supersport-WM-Leader Nicolo Bulega verlieren und muss sich über neue Wege Gedanken machen.

Finanziell und auch vom Prestige wäre ein Platz im Honda-Werksteam der attraktivste, sollte HRC Iker Lecuona in die MotoGP-WM abkommandieren, wenn Marc Marquez zu Gresini Ducati geht.

Wie lange der Superstar mit der Nummer 93 noch auf Zeit spielt und seine Entscheidung hinauszögert, weiß nur er selbst. Je länger Rinaldi wartet, umso weniger Alternativen bleiben ihm. Und eine Garantie, dass er den Platz bei Honda erhält, sollte Lecuona das Team verlassen, bekommt er von den Japanern auch nicht.

Das Moto2-WM-Team Liqui Moly Husqvarna Intact hat wochenlang mit Rinaldis Manager geredet, inzwischen erhielt der fünffache Superbike-Sieger eine Absage. Denn die Pierer-Gruppe, zu welcher Husqvarna neben KTM und GASGAS gehört, sucht einen aufstrebenden Youngster – in dieses Bild passt der 27-jährige Rinaldi nicht.

Lassen wir die theoretische Möglichkeit bei Honda außen vor und konzentrieren uns auf reale Angebote, bieten sich Rinaldi zwei Optionen.

Nummer 1 wäre ein Vertrag mit dem Team von Manuel Puccetti, der für 2024 von Kawasaki auf Ducati umsteigen will. Rinaldi könnte so Teil der Ducati-Familie bleiben, seinen Sponsor Aruba behalten und Puccetti hätte den Vorteil, dass sein Fahrer über beste Beziehungen ins Werk nach Bologna und auch zum Werksteam verfügt. Michael genießt bei Ducati hohes Ansehen, auch wenn er die Erwartungen in den vergangenen drei Jahren mit 19 Podestplätzen und vier Siegen nicht erfüllen konnte.

Rinaldi weiß aber: Aus einem Privatteam von Ducati gibt es für ihn kein Zurück ins Werksteam – dieser Zug ist abgefahren.

Er denkt also auch intensiv darüber nach, eine andere Richtung einzuschlagen.

Yamaha hat für 2024 Verträge mit Andrea Locatelli, Jonathan Rea, Dominique Aegerter und Remy Gardner, auch mit Bradley Ray wird es weitergehen.

Lorenzo Baldassarri, dieses Jahr im Team GMT94 unterwegs, verliert seinen Platz hingegen. Yamaha Europa hat Rinaldi eine Offerte gemacht, mit 27 Jahren passt er noch in deren Schema. Mit guten Leistungen könnte Rinaldi 2025 ins Giansanti-Team und 2026 sogar ins Nummer-1-Team Pata transferiert werden.

Würde es Rinaldi bevorzugen zu einem anderen Hersteller zu wechseln oder für ein anderes Ducati-Team zu fahren?

«Das hängt von vielen Details ab», erzählte der Mann aus Rimini SPEEDWEEK.com. «Wir wissen, wie stark das Paket von Ducati ist. Wenn ich eine Ducati in einem anderen Team fahre, weiß ich, was wir leisten können. Ab und zu braucht man aber auch eine neue Herausforderung. Sieht diese vielversprechend aus, ein gutes Projekt, warum nicht? Noch habe ich mich nicht entschieden. Geld ist wichtig, für mich aber nicht das Wichtigste. Ich genieße das Motorradfahren und versuche, die Rennen an der Spitze zu beenden.»

Rinaldi weiter: «Schau dir Scott Redding an, der momentan sehr strauchelt. Er verdient bei BMW mit Sicherheit mehr Geld als vorher bei Ducati, aber er sagt mir auch, dass es mehr Freude macht, wenn man vorne fährt. Es ist also beides wichtig, das Geld und das vorne Fahren. Vielleicht ist BMW nächstes Jahr erfolgreich, er hat wieder Freude am Fahren und verdient mehr Geld. Letzten Endes musst du ehrlich zu dir selbst sein und in den Spiegel schauen können. Du musst mit deiner Entscheidung glücklich sein.»


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