MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Philipp Öttl (Ducati): «Habe diesen Platz verdient»

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl: 2024 auf Ducati oder Yamaha?

Philipp Öttl: 2024 auf Ducati oder Yamaha?

Auf der Berg-und-Tal-Strecke in Portimao brauste Philipp Öttl zum achten Mal in den letzten neun Rennen in die Top-10. Der Bayer weiß, dass das die beste Empfehlung für einen guten Teamplatz in der Superbike-WM 2024 ist.

Neunter, Zehnter und Zehnter in Magny-Cours, Sechster, Achter und Siebter in Aragon sowie Elfter, Zehnter und Neunter in Portimao: Philipp Öttl zeigt im letzten Saisondrittel starke Leistungen. Und zum Abschluss der diesjährigen Weltmeisterschaft kommt Ende Oktober noch Jerez, wo der Bayer 2018 in der Moto3-Klasse seinen einzigen Grand Prix gewann.

Besonders wichtig: Öttl schaffte es nicht nur in neun Rennen achtmal in die Top-10, sondern besiegte auch immer wieder die starken Ducati-Kollegen Danilo Petrucci und Axel Bassani.

In Portugal blieb Öttl in zwei von drei Rennen vor Petrucci, Bassani ließ er dreimal hinter sich. Und das, obwohl seine Panigale V4R nicht ganz auf dem technischen Level der Maschinen der beiden Italiener ist.

«Insgesamt bin ich mit dem Wochenende in Portimao zufrieden, auch wenn ich mir vom Resultat etwas mehr erwartet hatte», sagte Philipp. «Meine Qualifyingrunde war nicht perfekt. Da alles sehr eng zusammen war, hätte ich einen besseren Startplatz rausfahren können. Leider sind mir die Starts dieses Wochenende nicht so gut gelungen, das hat meine Aufgabe erschwert. Im zweiten Hauptrennen war ich direkt hinter dem Ausritt von Rea, musste ausweichen, mich anschließend wieder nach vorne beißen und konnte einige überholen. Ich glaube, ich habe für die richtigen Leute das richtige Zeichen gesetzt.»

Öttl ließ nicht nur mit den Platzierungen aufhorchen, lediglich 12,2 sec Rückstand auf Sieger Alvaro Bautista (Aruba Ducati) sind ebenfalls erwähnenswert. «So nahe an der Spitze dran war ich nur in Australien und Magny-Cours», hielt der Go-Eleven-Pilot gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Es liegen alle so eng beisammen, da ist das nicht so leicht. Im Qualifying müsste ich etwas konsequenter sein, da wäre an dem Wochenende auf jeden Fall mehr drin gewesen.»

Bereits Mitte Juli zeichnete sich für Öttl ab, dass er seinen Platz im Team Go Eleven Ducati für 2024 an den ehemaligen MotoGP-Piloten Andrea Iannone abgeben muss. Seither schaut er sich nach anderen Möglichkeiten um.

Aktuell hat er für nächstes Jahr zwei vielversprechende Optionen. Die erste ist im Team Motocorsa Ducati, wo ein Nachfolger für Axel Bassani gesucht wird, der ins Kawasaki-Werksteam wechselt. Die zweite gibt es bei Yamaha. Unterschriebe Philipp einen Vertrag mit Yamaha Motor Europe als Nachfolger von Lorenzo Baldassarri, könnte ihn Road-Racing-Chef Andrea Dosoli im Team GMT94 oder Motoxracing platzieren. Diese beiden Satelliten-Mannschaften haben beinahe identisches Material wie das Pata-Werksteam und GRT.

Im Team Motocorsa könnte Öttl weiterhin eine Ducati fahren, die er nach zwei Jahren bestens kennt. Teamchef Lorenzo Mauri präsentierte am vergangenen Freitag in Portugal aber eine besondere Idee: Er will im Test direkt nach dem Jerez-Wochenende Öttl und den ebenfalls in Frage kommenden Loris Baz fahren lassen und sich erst danach entscheiden.

«Der Test wird für die beiden Fahrer kein Stress, es kommt mir nicht auf die Rundenzeit an», versicherte der Italiener. «Ich will sehen, wie sie arbeiten und zum Team passen. Das ist kein Shoot-out.»

Dass er mit dieser Ankündigung bei den Fahrern auf wenig Verständnis stößt, kann sich jeder ausmalen. Denn feststeht: Nur einer der beiden bekommt den Job. Dann ist es Anfang November und viele der heutigen Optionen wird es nicht mehr geben. Es bleibt abzuwarten, ob beide Fahrer dieses Risiko eingehen und die nächsten vier Wochen ausharren.

Was für Öttl spricht: Er ist drei Jahre jünger und hat diese Saison fast doppelt so viele Punkte erobert wie Baz. Außerdem crasht Philipp nur selten, während der Franzose dieses Jahr schon Sturzteile für über 300.000 Euro gebraucht hat.

«Ich habe den Platz verdient», sagt Öttl selbstbewusst.

Ergebnis Superbike-WM Portimao, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 0,126 sec
3. Michael Rinaldi (I) Ducati + 1,764
4. Garrett Gerloff (USA) BMW + 2,864
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 6,373
6. Danilo Petrucci (I) Ducati + 9,305
7. Iker Lecuona (E) Honda + 10,154
8. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 10,262
9. Philipp Öttl (D) Ducati + 12,253
10. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 19,155
11. Michael vd Mark (NL) BMW + 20,468
12. Axel Bassani (I) Ducati + 20,970
13. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 23,800
14. Scott Redding (GB) BMW + 29,871
15. Xavier Vierge (E) Honda + 41,408
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 42,685
17. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 42,967
18. Bradley Ray (GB) Yamaha + 51,507
19. Gabriele Ruiu (I) BMW + 51,529
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
- Loris Baz (F) BMW
- Hafizh Syahrin (MAL) Honda
Ergebnis Superbike-WM Portimao, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 0,142 sec
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 4,024
4. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 6,984
5. Iker Lecuona (E) Honda + 7,236
6. Michael Rinaldi (I) Ducati + 7,549
7. Michael vd Mark (NL) BMW + 8,387
8. Garrett Gerloff (USA) BMW + 9,898
9. Xavier Vierge (E) Honda + 11,003
10. Philipp Öttl (D) Ducati + 11,230
11. Axel Bassani (I) Ducati + 11,362
12. Loris Baz (F) BMW + 12,751
13. Scott Redding (GB) BMW + 12,806
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 13,053
15. Danilo Petrucci (I) Ducati + 13,609
16. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 18,858
17. Bradley Ray (GB) Yamaha + 21,305
18. Tito Rabat (E) Kawasaki + 21,363
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 23,818
20. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 24,348
21. Gabriele Ruiu (I) BMW + 31,299
- Alex Lowes (GB) Kawasaki
- Jonathan Rea (GB) Kawasaki
- Oliver König (CZ) Kawasaki
Ergebnis Superbike-WM Portimao, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 2,098 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 6,790
4. Garrett Gerloff (USA) BMW + 12,093
5. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 13,148
6. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 13,714
7. Michael vd Mark (NL) BMW + 14,171
8. Iker Lecuona (E) Honda + 15,442
9. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 17,792
10. Xavier Vierge (E) Honda + 21,198
11. Philipp Öttl (D) Ducati + 21,723
12. Danilo Petrucci (I) Ducati + 21,910
13. Axel Bassani (I) Ducati + 23,381
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 23,457
15. Scott Redding (GB) BMW + 29,872
16. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 34,162
17. Bradley Ray (GB) Yamaha + 36,702
18. Loris Baz (F) BMW + 40,829
19. Tito Rabat (E) Kawasaki + 46,446
20. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 52,185
21. Eric Granado (BR) Honda + 53,598
22. Gabriele Ruiu (I) BMW + 53,916
23. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
- Michael Rinaldi (I) Ducati
- Isaac Vinales (E) Kawasaki
Superbike-WM 2023: Stand nach 33 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 566
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 506
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 350
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 300
5. Axel Bassani (I) Ducati 244
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 233
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 205
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 140
8. Xavier Vierge (E) Honda 140
10. Remy Gardner (AUS) Yamaha 139
11. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 138
12. Iker Lecuona (E) Honda 136
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 135
14. Scott Redding (GB) BMW 118
15. Philipp Öttl (D) Ducati 102
16. Loris Baz (F) BMW 57
17. Michael vd Mark (NL) BMW 48
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 19
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 15
20. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
21. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 10
22. Leon Haslam(GB) BMW 2
23. Ivo Lopes (PT) BMW 1
23. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1
24. Tito Rabat (E) Kawasaki 1
24. Hannes Soomer (EST) Honda 1
24. Florian Marino (F) Kawasaki 1

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