MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Bautista: Honda hätte Rinaldis Horizont erweitert

Von Ivo Schützbach
Seit 2022 zusammen im Ducati-Werksteam: Michael Rinaldi (li.) und Alvaro Bautista

Seit 2022 zusammen im Ducati-Werksteam: Michael Rinaldi (li.) und Alvaro Bautista

Michael Ruben Rinaldi bestritt seine gesamte Superbike-Karriere auf Ducati und wird dem Hersteller aus Borgo Panigale auch 2024 treu bleiben. Alvaro Bautista meint, dass er woanders etwas dazulernen hätte können.

Weil MotoGP-Star Marc Marquez monatelang ein Geheimnis um seine Zukunft machte, war der Transfermarkt blockiert. Bei Honda gab es Überlegungen, Superbike-Werksfahrer Iker Lecuona zurück in die Königsklasse zu bringen, sollte Marquez zu Ducati flüchten – was später Realität wurde.

Hätten sich die Manager der Honda Racing Corporation zu diesem Schritt entschieden, wäre im Superbike-Werksteam ein Platz frei geworden. Das wusste das ganze SBK-Fahrerlager, entsprechend viele Piloten spekulierten auf diesen lukrativen Sitz.

Die beste Chance hätte Michael Rinaldi gehabt, der nach drei Jahren im Ducati-Werksteam (4 Siege, 20 Podestplätze) für den aufstrebenden Supersport-Champion Nicolo Canepa Platz machen muss.

Doch Honda wird in der Superbike-WM 2024 mit den beiden derzeitigen Fahrern Xavi Vierge und Lecuona weitermachen. Denn den HRC-Managern dämmerte während Lecuonas fünf MotoGP-Einsätzen in dieser Saison als Ersatzfahrer, dass er nicht der geeignete Mann für das ruhmreiche Repsol-Team ist. Und auch LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello will ihn nicht haben.

Rinaldi hatte Angebote von Yamaha für einen Platz in einem Satellitenteam und von Kawasaki Puccetti, entschied sich mit dem Team Motocorsa Ducati aber für die sportlich vielversprechendste Option.

«Honda wäre keine schlechte Wahl für ihn gewesen», meint Weltmeister und WM-Leader Alvaro Bautista, der 2020 und 2021 für das Werksteam der Japaner fuhr. «Honda ist ein großes Werk, sie arbeiten daran, das Motorrad zu verbessern.»

Der 38-Jährige hat den Schritt von Ducati zu Honda gewagt, versüßt durch eine kolportierte Jahresgage von einer Million Euro. Doch selbst der geniale Bautista, auf der Ducati V4R hat er in drei Jahren 56 Siege und 83 Podestplätze erobert, konnte auf der Honda nur magere drei dritte Plätze herausschinden. Die zwei Jahre mit Honda bezeichnet Bautista dennoch als lehrreich und ist überzeugt, dass er seine heutige Klasse ohne die damals gemachten Erfahrungen nicht hätte.

«Die Honda fährt sich ganz anders als die Ducati», erzählte der Spanier SPEEDWEEK.com. «Michaels Ziel hätte sein müssen, bester Honda-Fahrer zu sein. Bei Honda könnte er mehr über andere Motorräder lernen, nicht nur über die Ducati. Dann bekäme er einen besseren Blick für die Unterschiede in diesem Paddock.»

Rinaldi und sein Management haben mehrfach durchblicken lassen, dass sie den Schritt mit Honda gewagt hätten. Denn der Job wäre nicht nur finanziell interessant gewesen, der 27-Jährige wäre damit auch im prestigereichen Kreis der Werksfahrer geblieben, was ihm bei zukünftigen Verhandlungen geholfen hätte.

Bei Motocorsa Ducati hat er 2024 ein siegfähiges Motorrad – das hätte ihm Honda nicht bieten können. Dass er keinen HRC-Vertrag bekam, hat für Rinaldi also auch etwas Gutes.

Fahrer und Teams der Superbike-WM 2024:

Ducati:
Aruba.it: Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)
Motocorsa: Michael Rinaldi (I)
Go Eleven: Andrea Iannone (I)
Marc VDS: Sam Lowes (GB)
Barni Spark: Danilo Petrucci (I)

Yamaha:
Pata Prometeon: Jonathan Rea (GB), Andrea Locatelli (I)
GYTR GRT: Dominique Aegerter (CH), Remy Gardner (AUS)
Motoxracing:
GMT94:


Honda:
HRC: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
Petronas MIE:

BMW:
Motorrad Motorsport: Michael van der Mark (NL), Toprak Razgatlioglu (TR)
Bonovo action: Scott Redding (GB), Garrett Gerloff (USA)

Kawasaki:
KRT: Axel Bassani (I), Alex Lowes (GB)
Puccetti:
Orelac:
Pedercini:


Fett = offiziell bestätigt

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