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Honda-Teammanager Leon Camier: Nach 2023 ist Schluss!

Von Ivo Schützbach
Leon Camier (37) wird einen neuen Lebensweg einschlagen

Leon Camier (37) wird einen neuen Lebensweg einschlagen

Seit 2021 ist Leon Camier Manager des Honda-Werksteams in der Superbike-WM, nach dieser Saison orientiert er sich neu. «Ich möchte mehr zuhause sein und mich um eigene Geschäftsideen kümmern», sagt der Engländer.

Zwischen 2009 und 2019 bestritt Leon Camier 223 Rennen in der Superbike-WM und stand neunmal auf dem Podium – siebenmal mit Aprilia und zweimal mit Suzuki. Er fuhr zudem als Stammpilot für MV Agusta, Honda und zuletzt Barni Ducati, seit 2018 war er quasi dauerverletzt.

Seit 2021 ist der inzwischen 37-Jährige Manager des 2020 etablierten Werksteams der Honda Racing Corporation. Camiers Vertrag läuft bis Ende 2024, er bat aber um Auflösung zum Ende dieses Jahres.

«Ich möchte mehr zuhause sein und Zeit mit meinem vierjährigen Sohn verbringen», nannte Camier beim Treffen mit SPEEDWEEK.com am Sonntagmorgen im Fahrerlager des Jerez-Circuits als Hauptgrund. «Ich war letztes Jahr 33 Wochen unterwegs, dieses Jahr wird es ähnlich sein.»

Leon betont, dass seine Entscheidung wenig damit zu tun habe, dass Honda seit der werksseitigen Rückkehr 2020 dem Erfolg hinterherhechelt und seither nur fünf dritte Plätze erobert hat – drei mit Alvaro Bautista sowie jeweils einen mit Iker Lecuona und Xavi Vierge.

«Natürlich ist der Job schöner und leichter, wenn man Erfolg hat», so Camier. «Das ist aber nicht der Hauptgrund. Es ist für alle ein großer Kampf, weil es nur einen Sieger gibt. Ich kann nur leisten, was ich in meiner Position tun kann. Mein Gefühl ist, dass ich das als Teammanager bestmöglich getan habe. Ich habe mit den anderen Herstellern viel in der MSMA zusammengearbeitet und die Regeln für Honda besser gemacht. Die Super-Concession-Parts (Änderungen am Chassis – der Autor) werden nächstes Jahr erneut anders sein. Sie dürfen schneller gebracht werden und es gibt mehr Raum für Entwicklung. Es ist extrem kompliziert, ein System zu implementieren, mit dem alle glücklich sind. Auch im Team haben wir uns verbessert. In einem Team bewegt sich viel – um Erfolg zu haben, muss alles am richtigen Platz sein.»

Für den Britischen Superbike-Meister von 2009 mit Airwaves Yamaha ist die Neuausrichtung seines Lebens kein einfacher Schritt. «Ich hätte andere Möglichkeiten in diesem Paddock», bemerkte er. «Ich habe mich aber entschieden, erst mal eine Weile lang mein eigenes Ding zu machen. Ich habe noch andere Ziele im Leben und einige Geschäftsideen, möchte mich an dieser Stelle aber auch bei Honda für diese Chance bedanken. Das war eine großartige Möglichkeit für mich und ich habe viel gelernt.»

Seine letzten Einsätze an der Rennstrecke wird Camier in der Position als HRC-Teammanager bei den Wintertests in diesem Jahr haben. Vom 20. bis 23. November fährt das Team in Jerez: Testfahrer Tetsuta Nagashima wird alle vier Tage eingesetzt, die Stammpiloten Iker Lecuona und Xavi Vierge planmäßig nur am 22. und 23. Am 4. Dezember hat Honda einen weiteren Testtag in Portimao, zusammen mit BMW. Dann wird Toprak Razgatlioglu sein Debüt auf der bayrischen Maschine geben.


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