Bonovo-Chef: «Werden anderen Scott Redding sehen»
Am Dienstagmorgen trommelte Teammanager Michael Galinski die gesamte Bonovo-Mannschaft in der Box zusammen und hieß Scott Redding im Team herzlich willkommen. Der Engländer war sichtlich gerührt, es sind auch die kleinen Gesten, die bei einem Rennfahrer für ein gutes Gefühl sorgen. Nach zwei Jahren im Team BMW Motorrad Motorsport wurde er an seinem letzten Arbeitstag am vergangenen Sonntag nicht eben mit Wertschätzung überhäuft, obwohl er der Leistungsträger war.
Mittwochmittag traf sich SPEEDWEEK.com mit Bonovo-Eigentümer Jürgen Röder, um über seine ersten Eindrücke von Redding zu reden. «Wenn jemand neu kommt, auch um das Eis zu brechen, gehört sich das so», betonte der rührige Odenwälder. «Wir haben ihm gesagt, dass wir es Klasse finden, dass er bei uns ist. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir nächstes Jahr einen völlig anderen Scott sehen werden. Wir hoffen, dass wir ihm die Möglichkeiten bieten können, dass er sich wohlfühlt. Scott sagt, er fühle sich sehr wohl und ist komplett entspannt. Wir haben eine familiäre Atmosphäre und bauen keinen Druck auf. Dadurch ist es ein anderes Arbeiten als in anderen Teams. Wir haben eine andere Philosophie, die zum Großteil aus meiner beruflichen Vergangenheit kommt, wo ich gelernt habe, dass Druck Gegendruck erzeugt. Nur das konstruktive Miteinander führt zu einem Ergebnis. Wir waren erfolgreich, weil wir als Team agiert haben. So ist das hier auch: Wir sind keine Einzelhelden, sondern im Gesamten erfolgreich. Natürlich müssen es die Jungs auf der Strecke umsetzen. Aber wenn sie sich wohl und geborgen fühlen, dann fällt ihnen das nach meinem Dafürhalten wesentlich leichter.»
BMW ist für die Saison 2024 stark aufgestellt: Im Team Bonovo action kommt neben Redding der Texaner Garrett Gerloff zum Einsatz, in diesem Jahr als WM-Zwölfter der Beste aus dem weiß-blauen Quartett. Bei BMW Motorrad Motorsport (SMR) fährt neben Michael van der Mark Neuzugang Toprak Razgatlioglu.
«BMW hat jetzt vier Topfahrer», sagt Röder. «Und BMW hat wahnsinnig viel gemacht und stark gearbeitet, damit es nach vorne geht. Wir als Team unterstützen das und haben gute Chancen, uns nach vorne zu bewegen. Großes Lob an BMW, auch an das Testteam. Ich wage zu behaupten: BMW wird nächstes Jahr nicht mehr Vorletzter sein in der Herstellerwertung.»