MotoGP: Für Marc Marquez endet eine Ära

Johnny Rea (Yamaha): «Dorna musste etwas unternehmen»

Von Ivo Schützbach
Superbike-Rekordweltmeister Jonathan Rea hatte bei der Motorradmesse EICMA in Mailand seinen ersten öffentlichen Auftritt für Yamaha. An seiner Seite war Pata-Teamkollege Andrea Locatelli.

2020 wurde Andrea Locatelli Supersport-Champion, in den folgenden drei Jahren beendete er die Superbike-WM auf den Positionen 4, 5 und 4. Aussagekräftiger sind die Podestplätze: 2021 eroberte er vier, im Vorjahr zwei und dieses Jahr acht. Nur ein Sieg fehlt ihm noch.

«Nach der Saison 2022 haben wir neue Leute ins Team gebracht, vor allen mit meinem Crew-Chief Andrew Pitt habe ich sehr gut zusammengearbeitet», erzählte der Italiener. «Zu Beginn dieser Saison war ich dann auf Phillip Island und in Indonesien sehr schnell. Warum ich mir so schwer tat, als wir nach Europa kamen, weiß ich nicht. Etwas hatte sich geändert, wir müssen noch herausfinden, weshalb wir da etwas verloren hatten. Ich habe nicht so viel Erfahrung wie Bautista, Toprak und Jonathan, aber ich habe mich jedes Jahr verbessert. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich und glaube, dass ich zusammen mit Yamaha einen weiteren großen Schritt machen kann.»

Pitt arbeitet 2024 als Crew-Chief von Locatellis neuem Teamkollege Johnny Rea, der 27-Jährige wird nächstes Jahr von Tom O’Kane betreut, der aus Yamahas MotoGP-Team kommt.

«Nach drei Jahren brauche auch ich ein neues Abenteuer, eine Herausforderung», meinte Locatelli dazu. «Um wettbewerbsfähig zu sein, brauchst du gute Leute. Wenn nicht alle auf Linie arbeiten, dann muss man manchmal ein neues Feuer entzünden. Wir haben diesen Winter viel Arbeit vor uns, um das Motorrad zu verbessern, wir haben aber auch klare Vorstellungen. Während Tests ist schwierig zu verstehen, wie sich die Regeländerungen auswirken, das werden wir bei den ersten Rennen sehen. Für uns wird sich dadurch nicht viel ändern.»

Rea, der auf der EICMA in Mailand am Donnerstag sein erstes öffentliches Interview als Yamaha-Angestellter gab, ergänzte grinsend: «Blau steht mir gut, das passt zu meinen Augen.» Und dann ernster: «Die Dorna musste etwas unternehmen, wir reden von Rennen mit Serienmaschinen. Du kannst nicht Motorräder, die 44.000 Euro kosten, einfach so gegen welche fahren lassen, die 20.000 kosten, wenn die Regeln seriennah sind. Jetzt sind wir in einer Evolutionsperiode, ich hoffe, dass wir mit der R1 konkurrenzfähig sein können.»


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