Neil Hodgson: 50 Jahre und noch immer große Sprüche
Neil Hodgson
Neil Hodgson feiert am 20. November seinen 50er und kann viel erzählen, was nicht nur an seiner hurtigen Sprechweise liegt. Der Engländer aus Burnley, nördlich von Manchester, kam über Motocross – dort war sein Idol Dave Thorpe – in den Straßenrennsport. In der Grand-Prix-Szene war es für den groß gewachsenen Neil ab 1992 nicht einfach. 1993 und 1994 startete Hodgson für das Team von Roger Burnett, große Erfolge blieben aus.
Erfolgreich war Hodgson erst ab 1996 bei den Superbikes – die Startnummer 100 wurde sein Markenzeichen. Bei GSE und HM Plant Ducati war er im Stande, die damaligen Ducati-Werksfahrer wie Troy Bayliss, Ben Bostrom und Troy Corser in der SBK immer wieder in Bedrängnis zu bringen und sogar zu besiegen.
Zu dieser Zeit war der spätere Champion James Toseland sein Teamkollege. Seine Leistungen brachten dem Blondschopf für die Saison 2003 den begehrten Platz in Ducatis Superbike-WM-Werksteam ein.
Hodgson nutzte im Alter von knapp 30 Jahren seine wohl letzte Chance perfekt aus: Mit 13 Laufsiegen holte er sich im Duell gegen seinen aufsässigen Teamkollegen Ruben Xaus den Superbike-WM-Titel. Insgesamt eroberte er in dieser Klasse 16 Siege und 41 Podestplätze, 16 Pole-Positions und fuhr 14 Mal die schnellste Rennrunde.
Nicht nach Wunsch lief 2004 der Ausflug in die MotoGP, wo Hogdson eine Kunden-Ducati im Team von Luis D’Antin steuerte und mit 38 Punkten nur WM-17. wurde. Das tat seiner Popularität aber keinerlei Abbruch.
2005 wechselte Hodgson in die Superbike-Serie in die USA, wo er für Ducati und Honda fuhr. 2010 folgte die Heimkehr in die Britische Meisterschaft, wo ihn die Nachwirkungen einer Schulterverletzung aus dem Motocross dazu bewogen, seine Karriere zu beenden.
Hodgson war eines der ersten Motorsport-Asse, welches die Insel Man als Wohnort mit Steuervorteilen für sich entdeckte. Privat ist der Fußball-Fan von seiner ersten Gattin Kathryn getrennt, aus dieser Ehe stammen Tochter Holly und Sohn Taylor. Mittlerweile ist er mit Victoria Aamos verheiratet, Tochter Holly arbeitet fallweise für den GP-Paddock-Caterer «Severino & Son».
Im Paddock trifft man den Strahlemann seit Jahren als Experten für den britischen MotoGP-Pay-TV-Rechteinhaber wie BT Sports und aktuell TNT Sports. Auch dort feuert er weiter seine flapsigen Sprüche heraus. Hodgson stellt die GP-Pisten für die TV-Fans mit der Onboard-Runde vor.