Tarran Mackenzie (Honda): «Jeder will ins Werksteam»
Schafft es Tarran Mackenzie nach der Superbike-WM 2024 vom Kunden- ins Honda-Werksteam
Hätte sich Tarran Mackenzie im April 2022 nicht bei einem Teststurz eine langwierige Knöchelverletzung eingehandelt und sich im September nicht noch den Oberschenkel (beides links) gebrochen, wäre seine Karriere wahrscheinlich anders verlaufen.
Denn nach dem Gewinn der britischen Superbike-Serie 2021 mit Yamaha hatte der Schotte den Aufstieg in die Superbike-WM im Visier, wollte zuvor aber noch seinen Titel im Folgejahr verteidigen – er wurde wegen mehrerer verpasster Rennen Siebter. Daraufhin erhielt der 28-Jährige von Yamaha lediglich das Angebot, im neuen Superbike-Team Motoxracing die Europameetings 2023 zu bestreiten. Mackenzie lehnte ab und unterschrieb stattdessen bei Petronas Honda Vollzeit für die Supersport-Kategorie.
«Midori zeigte damals großes Interesse an mir, dass ich in ihr Team komme. Dass sich jemand so für mich bemühte, hatte ich vorher noch nie und das spielte eine Rolle», erzählte der Sohn von Niall Mackenzie SPEEDWEEK.com. «Ich hatte dann noch das Angebot von Motoxracing auf dem Tisch liegen, aber das Team sagte mir wenig und es waren nur die Europa-Events. Wenn ich mit dem heutigen Wissen zurückschaue, wäre es auch eine gute Sache gewesen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das zu diesem Zeitpunkt die beste Option für mich gewesen wäre.»
Den Platz beim italienischen Yamaha-Team bekam so Bradley Ray, als BSB-Champion 2022 der Nachfolger von Mackenzie.
«Brad ist einer meiner besten Freunde. Er fuhr eine starke Rookie-Saison mit einem sechsten Platz in Imola. Meiner Meinung nach hat er das Zeug, in der Superbike-WM ein ganz großer zu werden», ist Mackenzie überzeugt. «Ich habe mich für MIE entschieden, weil es eine gute Option hinsichtlich Suzuka 8h gewesen ist und ich auf diese Weise eine Beziehung zu HRC aufbauen konnte. Das war für mich greifbar und insofern ist es okay, wie es gelaufen ist.»
Honda bringt für die Superbike-WM 2024 eine neue CBR1000RR-R, die von den Werkspiloten Iker Lecuona und Xavi Vierge bereits getestet wurde, Mackenzie bisher lediglich das diesjährige Modell. Ob und wann das Petronas-Team das neue Motorrad erhalten wird, ist nicht bekannt. In jedem Fall will sich der Most-Sieger für einen Platz im offiziellen Team der Honda Racing Corporation empfehlen.
«Jeder im Superbike-Paddock hat das Ziel, für ein Werksteam zu fahren. Momentan scheint das für mich weit entfernt zu sein, gleichzeitig könnte es eines Tages so kommen. Also werde ich daran arbeiten», betonte Mackenzie. «Persönlich macht es für mich keinen Unterschied, ob ich für Honda oder Yamaha fahre. Durch den BSB-Gewinn haben die Erinnerungen an Yamaha natürlich ein Highlight.»