MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Gerloff über Toprak: «Ich wäre nicht schockiert»

BMW-Werksfahrer Garrett Gerloff

BMW-Werksfahrer Garrett Gerloff

Anlässlich der Präsentation der Superbike-WM-Teams von BMW erzählte Garrett Gerloff (Bonovo action) im Gespräch mit SPEEDWEEK.com von seinen Erwartungen für 2024 und was er Toprak Razgatlioglu auf der M1000RR zutraut.

Am 17. Januar zeigten sich die neuen Fahrerpaarungen der beiden Superbike-WM-Teams ROKiT BMW Motorrad und Bonovo action für 2024 erstmals gemeinsam der Öffentlichkeit. Die Erwartungshaltung für die kommende Saison ist groß – Toprak Razgatlioglu, Michael van der Mark, Scott Redding und Garrett Gerloff sollen für den bayerischen Hersteller viele Erfolge einfahren.

Bonovo-Pilot Gerloff war von der Präsentation seines Arbeitgebers beeindruckt. «Es war super, in Berlin herrscht eine wirklich coole Energie», sagte der US-Amerikaner. «Es ist klasse, all die super Menschen zu sehen, die im Werk arbeiten. Sie entwickeln und fertigen die M1000RR, mit der wir unsere Rennen fahren. Es war wirklich cool, die Teampräsentation dort zu haben. Es war auch sehr schön, Scott, Toprak und Michael zu sehen und sich nach ein paar Monaten Urlaub und Zeit mit Familie und Freunden wieder zu treffen. Ich kann sagen, dass wir alle darauf brennen, wieder auf die Strecke zu gehen und zu testen. Und in etwas mehr als einem Monat werden wir in Australien schon wieder Rennen fahren. Ab jetzt wird alles sehr schnell gehen. Ich habe meinen Teil dafür getan, dass ich für die Saison bereit bin und freue mich darauf, endlich loszulegen.»

2023 war Gerloff als Zwölfter bester BMW-Fahrer in der Gesamtwertung. In seinem ersten Jahr auf der M1000RR hat er vor allem im letzten Saisondrittel mit einigen starken Platzierungen auf sich aufmerksam gemacht. Sein bestes Wochenende erlebte er in Portimao mit zwei vierten Rängen in den beiden Hauptrennen.

«Mein Team hat verdammt gut gearbeitet und wir haben letztes Jahr einige gute Schritte gemacht – auch mit den ganzen Updates, die uns geholfen haben. Aber vor allem waren es meine Leute, die mit mir gearbeitet und auch kleine Details nicht übersehen haben. Das hat den Unterschied ausgemacht. Am Ende des Jahres habe ich mich auf dem Bike sehr gut gefühlt. Wir hatten ein paar gute Resultate, leider hat es nicht für ein Podium gereicht, was etwas enttäuschend war. Dafür standen wir in Magny-Cours auf der Pole-Position, das war schön. Ich bin glücklich, mit diesem Team weiterzumachen», so der 28-Jährige.

Die neue Saison startet am 23. Februar mit dem ersten Rennen in Australien. Davor stehen insgesamt sechs Testtage in Jerez, Portimao und Phillip Island auf dem Programm. Wie schätzt Gerloff die Stärke von BMW in diesem Jahr vor den Tests ein?

«Wir haben jetzt eine gute Basis. Nach einem Jahr im Bonovo-Team haben wir jede Menge Informationen und ich denke, wir können anfallende Probleme schneller lösen als im vergangenen Jahr. Es wird gut sein, mit einem höheren Potenzial auf jede Strecke zu gehen, es kann eine sehr gute Saison werden. Mein persönliches Ziel ist, vor allem an meiner Qualifying-Leistung zu arbeiten. Das kann mir zu Beginn der Rennen helfen und am Ende der Rennen, wenn ich stark bin, können wir vorne mitmischen.»

Ab dieser Saison wird es ein Mindestgewicht für die Kombination aus Fahrer in voller Montur und Motorrad geben. Muss Gerloff zusätzliches Gewicht an seiner BMW anbringen? «Nein, ich wiege ähnlich viel wie Scott, ich bin da nicht weit weg. Über das muss ich mir keine Gedanken machen», schmunzelte er.

Was sind seine Erwartungen an die ersten Rennen auf Phillip Island? «Ich bin einer, der generell keine zu großen Erwartungen hat, ich gehe es offen an», winkte Gerloff ab. «Ich bin froh darüber, dass ich in Australien nicht mit denselben Voraussetzungen in die Saison starte wie 2023. Ich habe eine komplette Saison hinter mir, ich weiß, was ich will, und kenne die Stärken des Bikes. Ich bin gespannt, wie es läuft, sicher besser als letztes Jahr.»

Der Wechsel von Toprak Razgatlioglu zu BMW lässt Erinnerungen an frühere Zeiten bei Yamaha aufkommen. Beim japanischen Hersteller waren der Weltmeister von 2021, van der Mark und Gerloff ebenfalls Markenkollegen. «Ja das ist lustig, wir verfolgen einander», lachte der Texaner. «Ich bin schon gespannt, was Toprak mit dem Bike anstellt. Einige Dinge hat er schon über die BMW gesagt, aber ich bin neugierig, was er nach dem ersten Rennen sagt. Auch auf die gemeinsamen Tests freue ich mich.»

Traut Gerloff dem Türken dieses Jahr den Weltmeistertitel auf der BMW zu? «Er ist sehr talentiert und ich wäre nicht schockiert, wenn es passiert. Aber ich würde sagen, er landet in den Top-3, das ist realistischer.»


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