Philipp Öttl: Sitzprobe auf der Yamaha-Rennversion
In Jerez, im südlichsten Zipfel Spaniens, herrscht die ganze Woche Kaiserwetter. Die Testfahrten am Mittwoch und Donnerstag werden bei über 20 Grad Celsius stattfinden, die Teams finden beste Bedingungen vor.
Philipp Öttl wird zum ersten Mal für GMT94 Yamaha testen, SPEEDWEEK.com traf sich vorab mit seinem neuen Crew-Chief Manuel Cappelletti zum Gespräch.
«Ich kenne Philipp aus seiner Zeit in der Supersport-WM, 2022 hat nicht viel gefehlt, dann wäre er für uns gefahren», schilderte der Italiener. «Er wechselte dann aber in die Superbike-WM, was mich für ihn gefreut hat. Seit damals verfolge ich seine Leistungen auf der Rennstrecke.»
Am Dienstag richteten die Teams die Boxen für den zweitägigen Test ein, Philipp hatte zudem Sitzprobe auf der Yamaha R1. Die letzten Sponsorenaufkleber wurden auch noch angebracht.
«Wir haben das Glück, dass wir Ende letztes Jahr hier ein Rennen hatten», erzählte sein Crew-Chief. «Und Yamaha hatte hier seither zwei Tests, wir haben also viel Erfahrung mit diesem Motorrad auf dieser Strecke. Wir beginnen den ersten Testtag mit einer Grundabstimmung, von der wir wissen, dass sie funktioniert. Wir konzentrieren uns auf Philipps Sitzposition und schauen, wie er die Elektronik und die Leistungsentfaltung des Motors haben möchte.»
Öttl ist der erste Fahrer in der Superbike-WM, der von einer Ducati Panigale V4R auf eine Yamaha R1 umsteigt. Cappelletti weiß, dass diese Motorräder sehr unterschiedlich sind. «Deshalb muss Philipp mit offenem Geist an die Sache herangehen und sollte keine Vergleiche ziehen», rät ihm der Italiener. «Es wird aber interessant sein zu hören, was er über die Vor- und Nachteile unseres Motorrads gegenüber der Ducati sagt. Anhand des ersten Eindrucks kann man so etwas immer am besten beurteilen. Ich mache mir keine Sorgen, er weiß, dass das ein anderes Bike ist.»
Zu Beginn der Saison werden alle sechs Yamaha-Fahrer das identische Material zur Verfügung haben, «die Bikes unterscheiden sich nur durch die Abstimmung», so Cappelletti. «Die Entwicklung wird vom Werksteam gemacht, wir haben Zugang zu sämtlichen Daten und kommenden Spezifikationen. Wir halten auch die technischen Besprechungen zusammen ab. Philipp fuhr Ende letztes Jahr regelmäßig in die Top-10. Unser Plan ist, so weiterzumachen – in jedem Rennen. Der Level dieses Jahr ist aber sehr hoch, noch einmal höher als im Vorjahr.»