Gefahr zu groß? Reifenwechsel werden vorgeschrieben
2018 wurde in Phillip Island schon mal ein Boxenstopp mit Reifenwechsel vorgeschrieben
Bereits vor den Tests am Montag und Dienstag auf Phillip Island wurde diskutiert, ob es mit den vorhandenen Hinterreifen von Alleinausrüster Pirelli möglich sein würde, die volle Renndistanz zu absolvieren.
BMW machte sich von Anfang an für verkürzte Superbike-Rennen oder einen vorgeschriebenen Boxenstopp mit Reifenwechsel stark. Die im Test sehr schnellen Andrea Locatelli (Yamaha), Nicolo Bulega (Ducati) und Andrea Iannone (Ducati) wischten hingegen jegliche Bedenken vom Tisch.
In der Geschichte der Superbike-WM auf Phillip Island gab es erst einmal ein Rennen mit obligatorischem Boxenstopp, das war der zweite Lauf 2018. Es wurde auch immer über die volle Distanz gefahren.
Anders sieht es in der Supersport-Klasse aus, in welcher die Rennen schon mehrfach verkürzt oder ein Reifenwechsel vorgeschrieben wurde.
Schwierig für Pirelli: Die Reifen für den WM-Auftakt in Australien wurden bereits Anfang November mit dem Containerschiff auf die Reise geschickt, die Rennstrecke wurde aber im Dezember frisch asphaltiert und hat seither einen deutlich höheren Griplevel. Um auf die jetzt herrschenden Verhältnisse reagieren zu können, hätten zirka 3000 zusätzliche Reifen mit entsprechend angepasster Spezifikation per teurer Luftfracht von Italien nach Down under geschickt werden müssen.
Darauf wurde verzichtet.
Am Donnerstag wurde deshalb beschlossen, dass zur «Gewährleistung der Sicherheit aller Teilnehmer» die Hinterreifen nicht länger als elf Runden in der Superbike-Klasse und zehn in der Supersport-Kategorie verwendet werden dürfen.
Außerdem haben sich Promoter Dorna, der Weltverband FIM sowie die Verantwortlichen des Phillip Island Grand Prix Circuit darauf geeinigt, in allen Läufen bis auf das Superbike-Superpole-Race einen Boxenstopp mit Reifenwechsel vorzuschreiben. Darüber hinaus werden die beiden Superbike-Hauptrennen auf 20 Runden verkürzt und jeder Fahrer in beiden Klassen bekommt zwei zusätzliche Satz Reifen.
«Die Streckenbetreiber haben mit dem neuen Asphalt eine hervorragende Leistung erbracht», urteilte SBK Executive Director Gregorio Lavilla. «Während es immer mehr Gummiabrieb auf der Strecke gibt, ändern sich die Bedingungen, die einige Herausforderungen mit sich bringen. Wir haben die Situation nach den zwei Testtagen sorgfältig beurteilt. Die Bedingungen haben sich verbessert, aber möglicherweise reicht das nicht aus, vor allem angesichts der anspruchsvollen und rasanten Natur dieser Rennstrecke. Unter solchen Umständen müssen wir uns für die sicherste Option entscheiden.»