MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Barcelona: Toprak mit der BMW unter dem Pole-Rekord

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglu

Nicolo Bulega (Ducati) und Toprak Razgatlioglu (BMW) waren der Konkurrenz im Superbike-WM-Test in Barcelona – zumindest mit Qualifyer-Hinterreifen – weit voraus. Die Analyse des Türken.

In der letzten gezeiteten Runde der zwei Testtage auf dem Circuit de Catalunya fuhr Toprak Razgatlioglu 1:40,199 min und kam damit bis auf 0,027 sec an den erneut phänomenal agierenden Superbike-Rookie Nicolo Bulega aus dem Ducati-Werksteam heran, der für die Bestmarke sorgte.

Beide blieben unter dem Pole-Rekord von Alvaro Bautista aus dem Jahr 2023, der bei 1:40,264 min steht. Und noch wichtiger: Sie lagen mit dem Qualifyer-Hinterreifen meilenweit vor der Konkurrenz, bereits der drittplatzierte Danilo Petrucci (Barni Spark Ducati) verliert über 4/10 sec.

Beeindruckend: Bulega und Razgatlioglu fuhren ihre schnellste Runde nicht bei besten Bedingungen am späteren Nachmittag, als es am wärmsten war, sondern in der letzten Stunde.

«Das war eine gute Runde», grinste Toprak beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in der Box des ROKiT-BMW-Teams. «Wichtig sind für mich aber die Rennen. Ich konzentrierte mich den ganzen Tag darauf, den Grip am Hinterrad zu verbessern. Ich bin glücklich, wir haben ihn gefunden. Wir haben mit der Elektronik, der Schwinge, der Umlenkung und dem Stoßdämpfer einiges versucht, auch mit der Gabel. Du musst immer das Gesamtpaket sehen. In Barcelona hat es besonders wenig Grip, da brauchen wir eine gute Abstimmung. Auf den restlichen Rennstrecken sollten wir gut dastehen. Ich fuhr eine Rennsimulation über elf Runden und schaffte immer 1:41 min, was sehr gut ist. Erst, als ich mich auf dem Motorrad wohlfühlte, ließ ich einen Qualifyer montieren.»

Nicolo Bulega hat Ende Februar in Australien als erster Supersport-Weltmeister der Geschichte auf Anhieb sein erstes Rennen in der Superbike-Klasse gewonnen. Das hat Eindruck hinterlassen, auch bei Razgatlioglu.

«Als ich zu den Superbikes kam, hatte ich kaum Erfahrung», hielt der 27-Jährige fest. «Ich fuhr davor nur Superstock 600 und 1000. Und ich fuhr eine Kawasaki und keine Ducati. Er ist in einer glücklichen Lage und sehr schnell. Auf einem anderen Fabrikat würde er sich nicht so leichttun, so zu fahren. Aber mit der Ducati ist er erstaunlich. Michael Rinaldi fuhr jahrelang für das Team und Bulega war auf Anhieb sehr schnell. Mich freut es, wenn es einen weiteren Fahrer gibt, mit dem wir kämpfen können.»

Kombinierte Zeiten Superbike-WM, Barcelona- Test (14./15. März):
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:40,172 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:40,199 + 0,027 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:40,601 + 0,429
4. Andrea Iannone (I) Ducati 1:40,662 + 0,490
5. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:40,772 + 0,600
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:40,848 + 0,676
7. Sam Lowes (GB) Ducati 1:40,944 + 0,772
8. Michael vd Mark (NL) BMW 1:40,961 + 0,789
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:40,985 + 0,813
10. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:41,020 + 0,848
11. Álvaro Bautista (E) Ducati 1:41,029 + 0,857
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:41,044 + 0,872
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:41,160 + 0,988
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:41,178 + 1,006
15. Michele Pirro (I) Ducati 1:41,479 + 1,307
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:41,557 + 1,385
17. Scott Redding (GB) BMW 1:41,574 + 1,402
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:41,800 + 1,628
19. Xavier Vierge (E) Honda 1:41,804 + 1,632
20. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:42,102 + 1,930
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:42,321 + 2,149
22. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:42,371 + 2,199
23. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:42,413 + 2,241
24. Iker Lecuona (E) Honda 1:42,795 + 2,623
25. Sylvain Guintoli (F) BMW 1:43,121 + 2,949
26. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:43,187 + 3,015
27. Bradley Smith (GB) BMW 1:43,369 + 3,197
28. Florian Marino (F) Kawasaki 1:43,383 + 3,211

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Ein Hoch auf die Könner in der MotoGP

Von Michael Scott
Nasse Bedingungen verschieben die Kräfteverhältnisse in der MotoGP. Die technische Überlegenheit eines Motorrads tritt in den Hintergrund, Fahrer können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen – so wie im Thailand-GP.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 18.11., 00:15, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Mo. 18.11., 00:45, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Mo. 18.11., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 18.11., 04:05, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 18.11., 05:00, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mo. 18.11., 05:30, Motorvision TV
    FastZone
  • Mo. 18.11., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Mo. 18.11., 06:00, DF1
    MotoGP: Großer Preis von Valencia
  • Mo. 18.11., 07:55, Motorvision TV
    Rallye: Dakar Series
  • Mo. 18.11., 11:10, SPORT1+
    Motorsport - Historic & Individual Motorsports Events
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C1711212016 | 10