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Liberty-Deal der Dorna: Konsequenzen für SBK-WM?

Von Kay Hettich
Die Superbike-WM befindet sich derzeit in einer ihrer besten Phasen

Die Superbike-WM befindet sich derzeit in einer ihrer besten Phasen

Ausgerechnet am Ostermontag, dem ersten April, gab die Dorna einen Deal mit Liberty Media bekannt. Das Überraschungsei ist aber kein Aprilscherz und könnte weitreichende Folgen für die Superbike-WM haben.

Es ist ein Mega-Deal: Liberty Media erwirbt für 4,2 Milliarden Euro die Mehrheitsbeteiligung von 86 Prozent an der Dorna Sports S.L. Nach der Formel 1 im Jahr 2017 verleibt sich das US-Unternehmen somit auch die Königsklasse auf zwei Rädern, die MotoGP, ein. Die spanische Agentur besitzt außerdem die Rechte für Moto2, Moto3, MotoE, Superbike-WM, Supersport-WM, Supersport-WM 300, Motorrad-Frauen-WM sowie diverser zuführender Serien.

Dorna Sports bleibt ein unabhängiges Unternehmen, wird bei Liberty Media jedoch der Formula One Group zugeordnet, womit die Rangfolge der Wichtigkeit offenkundig ist.

Der Präsident und CEO von Liberty Media macht keinen Hehl aus den Beweggründen für den Dorna-Kauf. «Die MotoGP ist eine globale Liga mit einer loyalen, enthusiastischen Fangemeinde, fesselnden Rennen und einem positiven Cashflow generierenden Finanzprofil», sagte Greg Maffei. «Carmelo und sein Management-Team haben ein großartiges Sportspektakel aufgebaut, das wir einem breiteren globalen Publikum zugänglich machen können. Das Geschäft hat ein beträchtliches Potenzial und wir beabsichtigen, den Sport für die MotoGP-Fans, die Teams, die kommerziellen Partner und unsere Aktionäre weiterzuentwickeln.»

Die bisherige Dorna-Organisation mit Carmelo Ezpeleta an der Spitze soll die Geschäfte weiterführen, doch der Spanier ist bereits 78 Jahre alt und wird seine Funktion nicht mehr allzu lange ausüben. Mit der Mehrheit wird Liberty Media spätestens bei seinem Rücktritt in der Lage sein, die wichtigsten Posten neu und in seinem Sinne zu besetzen.

Es ist davon auszugehen, dass die Kartellbehörden die Mehrheitsbeteiligung kritisch überprüfen werden. Denn als Rechteinhaber der wichtigsten Motorsportserien wird Liberty Media eine große Marktmacht gegenüber TV-Anstalten und Rennstreckenbetreibern haben.

Was für die im Fokus stehenden Serien Formel 1 und MotoGP möglicherweise noch als Vorteil erweist, könnte sich für die weniger lukrativen Serien negativ entwickeln. Denn wo es Gewinner gibt, gibt es bekanntlich immer auch Verlierer.


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