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BMW: Toprak Razgatlioglu löst keine Depressionen aus

Von Ivo Schützbach
Neuzugang Toprak Razgatlioglu zeigt, was mit der BMW M1000RR in der Superbike-WM möglich ist. Sämtliches Interesse konzentriert sich auf den Türken – das kann auch negative Auswirkungen haben.

Mit zwei Siegen und einem dritten Platz war BMW-Aushängeschild Toprak Razgatlioglu der erfolgreichste Fahrer beim Europa-Auftakt der Superbike-WM Ende März in Barcelona. Er sorgte für den ersten BMW-Sieg in einem Hauptrennen seit Herbst 2013, damals triumphierte Chaz Davies auf dem Nürburgring.

«Drei Podestplätze für BMW, und das auf dieser Strecke, sind gut», sagte der Weltmeister von 2021, der als Gesamtvierter zum dritten Saisonevent nach Assen am kommenden Wochenende reist und nur vier Punkte hinter Platz 2 und 16 hinter dem Führenden Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) liegt. «Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, machen aber an jedem Rennwochenende Fortschritte.»

Razgatlioglu zeigt, was mit der BMW M1000RR in der Superbike-WM möglich ist, und hat sich innerhalb kürzester Zeit als Galionsfigur etabliert. Die Ingenieure des deutschen Herstellers saugen jedes Wort des 41-fachen Laufsiegers auf und lesen ihm die Wünsche von den Augen ab.

«BMW kann von ihm in der Weiterentwicklung des Motorrads lernen», sagt Jürgen Röder, Eigentümer des Bonovo-Werksteams, für das Scott Redding und Garrett Gerloff starten. «Man muss jetzt nur aufpassen, dass es keinen Effekt wie damals bei Marc Marquez und Honda gibt, alles auf Toprak zugeschnitten wird und nur noch er das Motorrad fahren kann. Geht er weg, geht es wieder ab ins Bodenlose und die anderen dümpeln um Rang 10 oder weiter hinten herum. Nicht alles, was er sagt, wird eins zu eins umzusetzen sein, weil Garrett, Scott und Michael van der Mark eine andere Art haben, Motorrad zu fahren. Die Kunst für BMW wird sein, ein Motorrad so hinzustellen, dass es jeder mit seiner Einstellung fahren kann.»

«2024 wird Toprak lernen und testen», ergänzte der Hesse. «Mit der Yamaha konnte er Dinge machen, die kann er mit der BMW noch nicht, weil er das Motorrad noch nicht so verinnerlicht hat. Aber 2025 wird er um die WM fahren, da bin ich mir relativ sicher. Das ist für die Marke BMW genial und das ist der Level, an dem sich der Rest messen lassen muss. Die anderen Fahrer verfallen wegen ihm nicht in Depressionen, weil er besser fährt. Scott ist etwas abgebrühter, bei Garrett müssen wir aufpassen, dass er das Blatt nicht überreizt und es mit der Brechstange probiert. Schön ist, dass sich die Jungs alle gut verstehen und untereinander viel Spaß haben. Toprak ist öfter bei uns in der Box, er kann gut mit Menschen. Er ist ein absoluter Kumpeltyp und eine coole Socke, diesen Zusammenhalt finde ich genial. Er sagt es nicht, aber er weiß, dass er der Beste ist. Das macht ihn im Umgang mit anderen entspannter. Er ist ein Ausnahmefahrer, wie es Rossi war und Marc Marquez ist.»

Der WM-Stand vor Assen:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 87 Punkte
2. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 75
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, 75
4. Toprak Razgatlioglu (TR), BMW, 71
8. Michael van der Mark (NL), BMW, 40
10. Garrett Gerloff (USA), BMW, 25
16. Scott Redding (GB), BMW, 10


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