Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Weltweit gleiche Superbike-Regeln: Woran es scheitert

Von Gordon Ritchie
Die Ducati Panigale V4R hat in Serie einen enorm hohen technischen Standard

Die Ducati Panigale V4R hat in Serie einen enorm hohen technischen Standard

Seit Jahren wird an der Vereinheitlichung der technischen Regeln in Meisterschaften mit seriennahen Motorrädern gearbeitet. Weshalb nur teilweise ein gemeinsamer Nenner gefunden wird.

«Wir sind klar die Schnellsten und die Nummer 1 mit seriennahen Maschinen und müssen das auch bleiben», sagt SBK Executive Director Gregorio Lavilla von der spanischen Sportagentur Dorna, dem kommerziellen Rechteinhaber der Superbike-WM und ihrer Rahmenklassen.

Obwohl der Anspruch besteht, in der Weltmeisterschaft die schnellsten Serienmaschinen zu sehen, also den höchsten Tuninggrad zu erlauben, wird seit vielen Jahren einiges unternommen, um in den weltweiten Championaten eine Angleichung der technischen Regeln zu erreichen.

«Wir haben es versucht, aber es ist nicht einfach», räumte Lavilla im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein. «Einige grundlegende Dinge könnten vereinheitlicht werden. Es gibt aber Besonderheiten, die möglicherweise auf nationaler Ebene nicht funktionieren. Das Gleiche gilt für die Hersteller. Wir könnten sagen, ‚wir fahren mit einer kompletten Serienmaschine, alles ist Standard’. Das wird aber nicht funktionieren, denn manche Hersteller unterscheiden sich sehr von anderen. Wenn man dann bestimmte Zugeständnisse macht – mit festgelegten Kosten und einer Leistungsobergrenze –, könnte man das ausgleichen. Jedoch, wenn man mit den Herstellern spricht, haben diese unterschiedliche Interessen – von den Vermarktungszielen bis hin zu den Beweggründen, die hinter der Teilnahme an der Superbike-WM stehen.»

«Viele investieren enorm in Forschung und Entwicklung», ergänzte der Katalane. «F&E bedeutet natürlich, dass etwas entwickelt werden kann. Und wenn sie das nicht tun können, welche Daseinsberechtigung hat dann eine F&E-Abteilung? Wir müssen also einige Dinge zulassen, sodass die Hersteller glücklich und gerne in der Weltmeisterschaft sind. Es ist das Gleiche wie damals mit der Elektronik. Wir führten die Preisobergrenze ein, und dass die Elektronik auch an die Privatteams weitergegeben werden muss. Aber wir gaben nie eine Einheits-ECU vor, denn jeder Hersteller muss die Freiheit haben zu entscheiden, mit welchem Unternehmen er zusammenarbeitet.»

Lavilla weiß: «Auf nationaler Ebene bedeutet dies, dass die Motorräder etwas teurer sind, als es in einer nationalen Meisterschaft sein sollte. Aber bei einer nationalen Meisterschaft ist es nicht so, dass sie nicht gerne die gleiche Basis hätten. Denn so können sie in Hinblick auf die Einnahmen und die Präsenz gegenüber den Sponsoren rechtfertigen, dass ihr Anteil am Budget auf der technischen Seite erhöht werden muss. Aber jeder muss schauen, was in der jeweiligen Serie wirtschaftlich möglich ist, und was übernommen werden kann. Ich glaube, wir haben eine gute Plattform und zum Beispiel in anderen Kategorien wie der Supersport-WM oder Supersport-WM 300 werden die meisten unserer Regeln kopiert. Das ist meiner Meinung nach der Grund dafür, weshalb nicht alle Serien exakt das Gleiche machen können.»


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