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Andrea Iannone kryptisch: MotoGP-Wechsel im Kopf

Von Ivo Schützbach
Andrea Iannone

Andrea Iannone

Comeback-Mann Andrea Iannone hat sich in der Superbike-WM auf Anhieb unter den Besten etabliert, 2025 strebt er nach Höherem. Wie der Fahrer aus dem Team Go Eleven Ducati seine Situation einschätzt.

64 Punkte hat Andrea Iannone in den ersten drei Events der Superbike-WM 2024 gesammelt, damit liegt er vor seinen Heimrennen in Misano Mitte Juni auf dem sechsten Gesamtrang, punktgleich mit dem Fünften Andrea Locatelli (Pata Yamaha). Fünfmal brauste der 34-Jährige in die Top-4, in Australien und Barcelona wurde er Dritter und Zweiter.

Mit solchen Leistungen macht der Italiener aus dem Ducati-Privatteam Go Eleven natürlich auf sich aufmerksam und weckt Begehrlichkeiten.

Sollte Weltmeister Alvaro Bautista seine Karriere erwartungsgemäß fortsetzen, ist im Ducati-Werksteam kein Platz für Iannone, denn auch mit Nicolo Bulega wird es weitergehen. Das Yamaha-Werksteam ist mit Jonathan Rea und Andrea Locatelli ebenfalls besetzt.

Bei BMW, Honda und Bimota (Kawasaki) gäbe es Möglichkeiten, für Iannone stellt sich aber die Frage, ob er mit einem dieser Motorräder ebenso stark wäre wie jetzt mit der Panigale V4R.

«Für Andrea ist es im jetzigen Stadium seiner Karriere wichtiger Erfolg zu haben, als in einem Werksteam zu fahren», sagte ein enger Vertrauter des 13-fachen GP-Siegers gegenüber dem Autor. «Er hat vielleicht noch vier gute Jahre vor sich und will das große Ziel erreichen, eine Weltmeisterschaft zu gewinnen.»

Dreimal wurde Iannone in der Moto2-Klasse WM-Dritter, 2010, 2011 und 2012. In der MotoGP hatte er seine beste Saison 2015, als er auf Ducati drei Podestplätze eroberte und WM-Fünfter wurde.

«Jeden Tag gibt es eine neue Entwicklung», holte Iannone beim Treffen mit SPEEDWEEK.com am Cremona Circuit etwas aus. «Für mich ist jedes Werksteam interessant, aber so oder so, es ist zu früh, über eine Entscheidung zu reden. Es fängt damit an herauszufinden, ob ich in der Superbike-WM bleibe oder ob ich die Meisterschaft wechsle. Diese Entscheidung steht als erste an, ich werde sie nach Misano treffen.»

Iannone betont, er wäre in der glücklichen Situation, viele Alternativen zu seinem jetzigen Team Go Eleven zu haben. Er sagt auch, dass er nicht darauf dränge, in die MotoGP-WM zurückzukehren. «Aber ich habe eine Chance und werde mir diese anschauen», ergänzte Andrea. «Ich brauche mehr Zeit, im Moment kann ich bezüglich meiner Zukunft keine Entscheidung treffen. Ich möchte mich auf die nächsten Rennen in Misano konzentrieren. Das sind sehr wichtige Rennen für mich, zuhause in Italien. Ich bin gut in Form, wir werden dort getestet haben und die Chancen stehen gut. Am Montag nach Misano werde ich damit anfangen, mich mit meiner Zukunft zu beschäftigen. Dann rede ich mit den Herstellern.»

Bleibt Iannone 2025 bei Ducati, wird er erneut in einem Privatteam starten. In der Superbike-WM ist der Verbleib bei Go Eleven die erfolgversprechendste Option.

Iannone und Leute aus seinem engsten Umfeld versichern, dass er ein Angebot von einem MotoGP-Team auf dem Tisch habe. Dabei soll es sich um Pramac handeln – allerdings nur, wenn das Team von Ducati zu Yamaha wechselt.

«Im Leben ist alles möglich, sofern du an das glaubst, was du tust», meinte Iannone bezüglich seiner Titelchancen in einem Privatteam. «Wir beweisen das in diesem Jahr. Niemand hat vor dem ersten Rennen an uns geglaubt, wir haben aber viel Potenzial gezeigt und blieben vor vielen Werksteams. Ohne Fehler wären wir in der Meisterschaft in den Top-3, ich mache jetzt wie einen Neustart. Denn ich bin überzeugt, dass wir mehr können, als wir bislang gezeigt haben. Daran arbeiten wir. Meine Priorität ist, in einem Werksteam zu fahren. Aber bevor ich mich für ein Team entscheide, muss ich die Meisterschaft wählen.»

Superbike-WM 2024: Stand nach 9 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 123
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 117
3. Nicolò Bulega (I) Ducati 109
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 93
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha 64
6. Andrea Iannone (I) Ducati 64
7. Michael vd Mark (NL) BMW 58
8. Remy Gardner (AUS) Yamaha 54
9. Danilo Petrucci (I) Ducati 47
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 46
11. Sam Lowes (GB) Ducati 31
12. Garrett Gerloff (USA) BMW 29
13. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
14. Xavi Vierge (E) Honda 25
15. Jonathan Rea (GB) Yamaha 23
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 22
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 21
18. Scott Redding (GB) BMW 18
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
20. Philipp Öttl (D) Yamaha 4
21. Iker Lecuona (E) Honda 3
22. Bradley Ray (GB) Yamaha 2
23. Tito Rabat (E) Kawasaki 2

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