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Manager Vergani: Neue Bimota mit Ducati-Philosophie

Von Ivo Schützbach
Die Zusammenarbeit mit Bimota eröffnet Kawasaki in der Superbike-WM ab 2025 neue Möglichkeiten. Manager Alberto Vergani, der sich um Werksfahrer Axel Bassani kümmert, sieht darin große Vorteile.

Viele Hersteller haben besondere Racing-Versionen ihrer Serienmodelle auf den Markt gebracht, um den Anforderungen in der Superbike-WM gerecht zu werden. Doch sei es eine Yamaha R1M, die Honda Fireblade CBR1000RR-R SP, BMW M1000RR oder Kawasaki ZX-10RR Performance – sie alle basieren auf einem Serienmotorrad, das für eine breite Käuferschicht erschwinglich sein soll.

Der Preisunterschied zum derzeitigen Klassenprimus, der Ducati Panigale V4R, beträgt bei all diesen Motorrädern mehr als 10.000 Euro, also 30 Prozent! Denn nur Ducati ist in der Lage, Käufer für ein straßenzugelassenes und 44.000 Euro teures Motorrad zu finden.

Einen ähnlichen Weg wird Kawasaki einschlagen. Die Japaner rücken zukünftig unter der Flagge von Bimota aus, der offizielle Teamname in der Superbike-WM 2025 lautet Bimota by Kawasaki Racing Team.

Seit Winter 2023 wird an dem neuen Motorrad gearbeitet. Bimota ist für außergewöhnliche technische Lösungen bekannt, agierte schon immer im hochpreisigen Segment, und wird das Chassis entwickeln und bauen. Kawasaki wird den aktuellen Reihenvierzylindermotor für eine kleine Serie von mindestens 500 Stück aufmotzen, um hinsichtlich Leistung auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu kommen.

«In meinen Augen ist das eine clevere Wahl für eine sehr spezielle Situation», erzählte Manager Alberto Vergani, der sich in der Superbike-WM um die Belange von Bimota-Werksfahrer Axel Bassani und Ducati-Privatier Danilo Petrucci kümmert. «Kawasaki verfügt über den finanziellen Hintergrund und hat einen guten Motor. Mit einem japanischen Hersteller zu arbeiten ist schwieriger, weil sie bereits ein Serienmodell haben. Dieses kannst du nicht einfach ändern, weil der Markt nicht nach einem solchen Bike verlangt. Jetzt können sie ein Motorrad genauso bauen, wie sie es brauchen. Das gibt ihnen viel Flexibilität und erlaubt eine deutliche höhere Geschwindigkeit bei der Modifizierung des Motorrads. Wenn du Teil der großen Industrie bist, braucht jede Anpassung viel Zeit. Im Rennsport muss aber alles morgen fertig sein. Da hast du nicht einen, zwei oder drei Monate Zeit. Deshalb ist Kawasaki mit seiner Wahl jetzt näher an der italienischen Philosophie, wie sie Ducati und andere haben. Bei Ducati wird ununterbrochen entwickelt.»

Vergani erwartet, dass das Team Bimota by Kawasaki, hinter dem das heutige Kawasaki-Werksteam von Provec Racing steht, von Beginn an konkurrenzfähig sein wird. «Sie machen das, um wettbewerbsfähiger zu sein, als sie es jetzt sind», hielt der Italiener im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Ich weiß noch nichts, weil alles geheim gehalten wird. Aber mein Gefühl ist, dass sie mit dem bereits Erreichten glücklich sind, dass es in die richtige Richtung geht und die Aussichten positiv sind. Aus Marktsicht ist das ebenfalls gut, weil sie damit ein Nischenprodukt in die Auslage von Kawasaki stellen können.»


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