Formel 1: Weltmeister im Gefängnis

Barni plant mit zwei Ducati – was wird aus Petrucci?

Von Ivo Schützbach
Seit 2015 tritt das Team Barni Ducati in der Superbike-WM an, 2025 könnte es zum ersten Mal mit zwei Panigale V4R in der Startaufstellung stehen. Ein Vorhaben, auf das vor allen die Partner drängen.

Weil es sich nicht alle in der Superbike-WM leisten können, mit zwei Fahrern anzutreten, akzeptiert Promoter Dorna auch immer wieder Ein-Mann-Teams. In dieser Saison sind das die Ducati-Privatiers Go Eleven, Marc VDS, Motocorsa und Barni, die Yamaha-Trupps GMT94 und Motoxracing sowie die Kawasaki-Mannschaft von Manuel Puccetti.

Barni, GMT94 und Puccetti mischen zusätzlich mit einem Fahrer in der Supersport-WM mit.

Im Barni-Team von Marco Barnabo gibt es intensive Überlegungen, das Supersport-Engagement zugunsten eines zweiten Superbikes zu opfern. Denn Supersport-Pilot Yari Montella, vor den Rennen in Donington Park an diesem Wochenende mit elf Punkten Rückstand auf Adrian Huertas (Aruba Ducati) Zweiter in der Gesamtwertung, braucht eine Perspektive für die Zukunft. Der 24-Jährige hat beide Rennen beim Saisonauftakt in Australien gewonnen und wurde in Misano zweimal Zweiter. Sein Ziel für 2025 ist der Aufstieg in die Superbike-Klasse.

Sollte sich Weltmeister Alvaro Bautista für nächstes Jahr nicht mit seinem Team Aruba.it Ducati einigen und den Rücktritt bevorzugen, ist Danilo Petrucci einer der Kandidaten als Nachfolger.

Kommt der Italiener nicht zum Zug, möchte er eine dritte Saison mit dem Barni-Team weitermachen. «Ich glaube nicht, dass das ein Problem wäre», sagte Petruccis Manager Alberto Vergani im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Zur möglichen Aufstockung des Superbike-Teams meinte er: «Für zwei Superbikes braucht man nicht viel mehr Geld als für ein Superbike und eine Supersport-Maschine, das ist kein riesiger Unterschied. Sponsoren bevorzugen es aber, sich auf einem Superbike zu zeigen.»

«Ich will auch nächstes Jahre Rennen auf der Straße fahren», schmunzelte Petrucci in England, der auch schon die Rallye Dakar für KTM bestritt. «Ich bin glücklich bei Barni und weiß nicht, was sich sonst ergeben könnte. Natürlich würde ich gerne auf Alvaros Motorrad sitzen, aber das liegt nicht in meiner Hand. Selbst wenn ich schneller sein könnte als Alvaro, würde er wohl weiterhin im gleichen Team fahren. Hört er auf, wäre ich sehr, sehr glücklich, wenn ich übernehmen kann. Es ist mein Traum, nach der Werks-Ducati in der MotoGP auch die Werksmaschine in der Superbike-WM zu fahren.»

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