Toprak auf Ducati: Was ihm Alvaro Bautista zutraut
Alvaro Bautista (li.) mit Toprak Razgatlioglu
Toprak Razgatlioglu ist das goldene Kind der Superbike-WM. Der inzwischen 27-Jährige gewann 2015 die Superstock-600-EM, zwei Jahre später kämpfte er mit unterlegenem Material um den Titel in der Superstock-1000-Klasse und wurde Zweiter.
2018 erfolgte mit dem Team Puccetti Kawasaki der Einstieg in die Superbike-WM, der Youngster konnte auf einer privaten ZX-10R in seiner ersten Saison mit zwei Podestplätzen überraschen.
Welch großartiger Fahrer er ist, demonstrierte Toprak eindrucksvoll im Jahr darauf, als ihm als Privatier das Kunststück gelang, zwei Rennen für Puccetti zu gewinnen. Er brauste 13 Mal aufs Podium und wurde WM-Fünfter.
Weil ihn Kawasaki nicht im Werksteam an der Seite von Jonathan Rea haben wollte, wechselte Razgatlioglu 2020 zu Yamaha. Der japanische Hersteller war 2016 werksseitig in die Superbike-WM zurückgekehrt, 2009 gewannen sie mit Ben Spies den ersten und bis 2021 einzigen Titel in dieser Kategorie.
2021 führte Toprak Yamaha ins Licht und machte die Blauen zur Nummer 1. Das Gleiche strebt der Türke jetzt mit BMW an, 2024 ist seine erste Saison für den deutschen Hersteller. In den ersten 18 Rennen stand Toprak 15 Mal auf dem Podium, zwölfmal als Sieger. Die vergangenen zehn Rennen hat er gewonnen, vor Portimao am kommenden Wochenende liegt Razgatlioglu in der Gesamtwertung 64 Punkte vor dem Zweiten Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati).
Schwer vorstellbar, dass Toprak auf einer Ducati noch stärker wäre, auch wenn die rote Göttin als Klassenprimus gilt. Würde sich sein Stil überhaupt mit der Panigale V4R vertragen?
«Er ist schnell. Wenn das Motorrad gut ist, kann er schnell sein», hielt Weltmeister und Ducati-Werksfahrer Alvaro Bautista beim Treffen mit SPEEDWEEK.com fest. «Wenn Toprak zu Ducati ginge, könnte er schnell sein – ebenso Ducati mit ihm. Jeder Fahrer hat seinen eigenen Stil, möglicherweise müsste er das Bike an sich anpassen. Damit er Dinge tun kann, die er braucht, um schnell zu sein. Als Fahrer musst du verstehen, welche Schwächen und Stärken eine Maschine hat. Letztlich gilt: Wenn ein schneller Fahrer auf ein gutes Motorrad steigt, dann wird er auch schnell sein.»