Vier Wochen Ruhe: Johnny Rea pfeift auf Rat der Ärzte
Jonathan Reas rechter Daumen sieht wie abgenagt aus, wenn auch viel besser als direkt nach seinem Sturz im Samstag-Rennen in Magny-Cours, bei dem er sich die rechte Hand zwischen Asphalt und Lenker eingeklemmt hatte.
Nach der Erstbehandlung im Medical-Center an der Rennstrecke suchte der Nordire eine Spezialklinik für Handverletzungen im 160 Kilometer entfernten Clermont-Ferrand auf, wo er umgehend operiert wurde.
Inzwischen wächst am Daumen unter und zwischen den Verkrustungen die Haut nach, eine Karriere als zukünftiges Fingermodel kann sich Johnny abschminken.
«Es schaut übel aus», grinste der sechsfache Weltmeister beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Probleme habe ich nur beim Bremsen, wenn ich den Daumen beim Fingerstrecken etwas abspreize, weil das sehr weh tut. Die Haut heilt gut und mein Tastsinn ist normal, den Nerven hat es nichts getan. Nur die Sehne wurde repariert und spannt jetzt.»
Wenn Rea von Schmerzen redet, kann sich jeder selbst ausmalen, wie weh es tut – denn der 37-Jährige ist hart im Nehmen. «Nach sechs oder sieben Runden tut es ordentlich weh, beim Fahren selbst hat das aber keinen Einfluss auf mich», erklärte er. «Ich fühle mich komfortabel auf dem Motorrad und denke auch nicht viel daran. Nur wenn ich den rechten Handschuh an- oder ausziehe, wird es schwierig.»
«Würde ich auf meine Ärzte hören, wäre ich nicht hier», unterstrich Johnny, der wegen seiner Verletzung die Rennen in Magny-Cours und Cremona verpasst hat. «Eigentlich sollte der Daumen vier Wochen lang in gestrecktem Zustand fixiert sein, damit die Sehne perfekt heilen kann. Aber ich fühle mich ganz okay. Es ist auch erstaunlich, wie schnell die Haut nachwächst. Am Freitag vor Cremona war die Wunde noch komplett offen und nässte. Die Sehne war am obersten Daumengelenk gerissen, inzwischen kann ich den Daumen aber wieder strecken, auch wenn es schmerzt.»