Scott Redding und BMW: Die Trennung ist vollzogen
Scott Redding sitzt 2025 wieder auf einer Ducati
Spätestens seit dem 17. Juni 2024 wusste Scott Redding, dass er trotz gültigem Vertrag bis Ende 2025 in der nächsten Saison keine Werks-BMW pilotieren wird. Damals verlautbarte der deutsche Hersteller, dass neben dem gesetzten Toprak Razgatlioglu erneut Michael van der Mark verpflichtet wurde und zusammen mit dem Türken das offizielle ROKiT-Team bildet. Wie BMW am gleichen Tag mitteilte, wird es nach der Trennung von Bonovo im nächsten Jahr lediglich zwei M1000RR in der Startaufstellung geben.
Damit schaute Redding durch die Finger.
Auflösungen von Arbeitsverträgen sind in der Geschäftswelt alltäglich, in jedem gut formulierten Fahrervertrag findet sich ein solcher Passus. Dann wird eine Abfindung bezahlt und die Parteien gehen getrennte Wege.
Doch bis heute wurde keine finanzielle Einigung zwischen Redding und BMW erzielt, in letzter Instanz endet so etwas vor Gericht.
Zumindest haben sich die Parteien inzwischen so weit angenähert, dass es zu einer Auflösung des bis Ende 2025 gültigen Vertrags kam, sich Redding mit einem anderen Team einigen und im nächsten Jahr Rennen fahren kann.
Im Fahrerlager war es ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass Redding und das Team MGM Bonovo Ducati zusammen weitermachen werden, SPEEDWEEK.com berichtete regelmäßig.
Am letzten Tag der Saison 2024 erfolgte in Jerez die offizielle Bestätigung. Bonovo-Chef Jürgen Röder zieht sich als Teameigentümer zurück und übergibt an den bisherigen Teammanager Michael Galinski und dessen Firma MGM, bleibt dem Team aber als Sponsor erhalten. Die Maschinen von Ducati wurden bereits im Juli bestellt.
«Immer, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere», so Galinski. «Wir sind bei Ducati herzlich aufgenommen worden und werden mit Scott einen Fahrer haben, den wir schon länger kennen. Wir werden mit einer besonderen Motivation beginnen, da er auf Ducati seine größten Erfolge gefeiert hat und da anknüpfen möchte. Wir vom Team sind glücklich, dass Jürgen Röder uns weiter zur Seite steht: Als Sponsor, als Ratgeber und mittlerweile auch als Freund. Die Verhältnisse werden sich ändern, da ich jetzt Teameigner bin. Wir blicken nach vorne und freuen uns auf die nächste Saison. Wir haben uns verkleinert und sind wieder ein Ein-Mann-Team.»
Mit der Ducati Panigale V4R erhält Scott jene Maschine, die trotz des WM-Triumphs von BMW als die beste im Feld gilt. Mit ihr hat er bereits 12 Siege und 37 Podestplätze erobert, dazu die WM-Ränge 2 und 3 in den Jahren 2020 und 2021.
«Ich habe die Zusammenarbeit mit BMW zum Ende der Saison 2024 beendet, was ich ausdrücklich bedauere», hielt Redding fest. «Mein Team kümmert sich um die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Für die Saison 2025 sind die Weichen gestellt. Ich freue mich sehr, mit MGM Bonovo in der Superbike-WM weiterzufahren und werde dieses Projekt hoch motiviert angehen.»
Fahrer und Teams Superbike-WM 2025:
Aruba.it Ducati:
Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)
ROKiT BMW Motorrad:
Toprak Razgatlioglu (TR), Michael van der Mark (NL)
HRC:
Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
Pata Prometeon Yamaha:
Jonathan Rea (GB), Andrea Locatelli (I)
Bimota by Kawasaki:
Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)
Kawasaki Puccetti:
Garrett Gerloff (USA)
GYTR GRT Yamaha:
Remy Gardner (AUS), Dominique Aegerter (CH)
Elf Marc VDS Ducati:
Sam Lowes (GB)
MGM Bonovo Ducati:
Scott Redding (GB)
Barni Spark Ducati:
Danilo Petrucci (I), Yari Montella (I)
Motocorsa Ducati:
Ryan Vickers (GB)
Go Eleven Ducati:
Andrea Iannone (I)
Yamaha Motoxracing:
Delbianco? Bernardi?
MIE Petronas Honda:
Tarran Mackenzie (GB), ?
FETT = bestätigt