Neuer Superbike-Hersteller: Ab Montag ist Bimota da
Mit dem Fallen der Zielflagge des zweiten Hauptrennens in Jerez de la Frontera ging eine Ära in der Superbike-WM zu Ende. Provec Racing, die Mannschaft hinter dem Kawasaki-Werksteam, trat letztmals unter dem Banner des japanischen Herstellers an, mit dem sie 2013 (Tom Sykes) und von 2015 bis 2020 (Jonathan Rea) den Titel gewannen.
Ab Montag sehen wir das Bimota by Kawasaki Racing Team, hinter dem die gleichen Menschen von Provec stecken. Bis dahin muss alles geändert werden: Die Website, die Social-Media-Kanäle, die Teamuniformen, Boxenstellwände und vieles mehr. Nur die grüne Kawasaki-Hospitality bleibt uns noch ein paar Tage erhalten, weil bereits am Dienstag und Mittwoch auf dem Circuito de Jerez der erste Wintertest stattfindet, und sie so lange im Fahrerlager stehen bleibt. Dann werden wir erstmals Alex Lowes und Axel Bassani bei einem öffentlichen Bimota-Auftritt sehen – die Tests während der vergangenen Monate fanden hinter verschlossenen Türen statt.
Das letzte Engagement von Bimota in der Superbike-WM 2014 endete in einem Fiasko. Der italienische Hersteller schaffte es nicht, die erste Homologationshürde mit der Produktion von überschaubaren 125 Motorrädern zu nehmen. Drei Meetings vor Saisonende wurde Bimota deshalb von der Meisterschaft ausgeschlossen.
So etwas wird 2025 nicht passieren. Seit 2019 besitzt Kawasaki 49,9 Prozent von Bimota, die restlichen Anteile hält seit September 2013 Marco Chiancianesi. Der Italiener machte von sich reden, weil er sich 2014 öffentlich zu Scientology bekannte. Durch den Kawasaki-Einstieg kam zusätzliches Kapital und Know-how ins Unternehmen, für den Vertrieb wird seitdem das Händlernetz von Kawasaki genutzt.
Bimota hat für das neue Superbike das Chassis entwickelt und gebaut, Basis für den Motor ist jener der Kawasaki ZX-10RR. Das Provec-Team hat in enger Zusammenarbeit mit Bimota und Kawasaki die Rennmaschine auf die Räder gestellt.
«Bimota hat einen beneidenswerten Ruf für herausragendes Motorraddesign und Fertigung», sagte Hiroshi Ito, Präsident und Chief Executive Officer von Kawasaki Motors. «Als Teil unserer Vision für die Weiterentwicklung dieser weltberühmten Marke sehen wir den Rennsport als logischen nächsten Schritt, sowohl in Bezug auf die Produktentwicklung als auch auf die Präsentation der Marke auf der globalen Bühne. Unser Engagement in der Superbike-WM ist so stark wie eh und je und wir hoffen, dass dieses neue Rennprojekt die Fans von Bimota und Kawasaki begeistern wird. Die Leidenschaft für Rennerfolge bleibt bestehen und wir freuen uns auf die Präsenz des Bimota by Kawasaki Racing Teams in der Startaufstellung 2025.»
Die Marke Kawasaki bleibt uns ebenfalls erhalten. Der langjährige Partner Puccetti Racing wird in den Stand des offiziellen Werksteams erhoben und nächste Saison mit dem Texaner Garrett Gerloff in der Superbike-WM antreten.
Puccetti ist auch für den Werksauftritt in der Supersport-Klasse verantwortlich, wo erstmals die neue Ninja 636 zum Einsatz kommen wird. Ob Neuzugang Jeremy Alcoba einen Teamkollegen erhält, steht noch nicht fest.
Fahrer und Teams Superbike-WM 2025:
Aruba.it Ducati:
Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)
ROKiT BMW Motorrad:
Toprak Razgatlioglu (TR), Michael van der Mark (NL)
HRC:
Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
Pata Prometeon Yamaha:
Jonathan Rea (GB), Andrea Locatelli (I)
Bimota by Kawasaki:
Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)
Kawasaki Puccetti:
Garrett Gerloff (USA)
GYTR GRT Yamaha:
Remy Gardner (AUS), Dominique Aegerter (CH)
Elf Marc VDS Ducati:
Sam Lowes (GB)
MGM Bonovo Ducati:
Scott Redding (GB)
Barni Spark Ducati:
Danilo Petrucci (I), Yari Montella (I)
Motocorsa Ducati:
Ryan Vickers (GB)
Go Eleven Ducati:
Andrea Iannone (I)
Yamaha Motoxracing:
Delbianco? Bernardi?
MIE Petronas Honda:
Tarran Mackenzie (GB), ?
FETT = bestätigt