Nicolò Bulega: Ducati-Potenzial nicht immer genutzt
Nicolo Bulega
Mit dem Gewinn der Supersport-WM 2023 hatte sich Nicolò Bulega den Aufstieg in die Superbike-WM verdient und wurde auf Anhieb bester Ducati-Pilot. Dass der 24-Jährige seinem etablierten Teamkollegen und zweifachen Weltmeister Alvaro Bautista derart in den Schatten stellte, hatte wohl niemand erwartet – 127 Punkte holte der junge Italiener mehr als der Routinier.
Erstaunlich: In 19 von 36 Rennen war Bulega bester Ducati-Pilot. «Wenn man die beste Ducati ins Ziel brachte, bedeutet es zwangsläufig, dass es kein anderer Fahrer besser gemacht hat», schmunzelte der sechsfache Sieger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich gehe also davon aus, dass ich in solchen Rennen das volle Potenzial der V4R ausgeschöpft habe. Ich musste in diesem Jahr auch nicht so häufig mit der Ducati kämpfen.»
Im Umkehrschluss bedeutet es jedoch auch, dass Bulega in immerhin 17 Rennen nicht der beste Ducati-Pilot war. Eine Steigerung für die Superbike-WM 2025 ist also möglich. «Auf manchen Pisten hatte mein Bike wahrscheinlich etwas mehr Potenzial, als ich herausholte», gab Bulega ohne Umschweife zu. «Aber es war mein erstes Jahr und jede Rennstrecke war mit dem Superbike neu für mich. Also benötigte ich etwas länger, um das Maximum aus dem Motorrad herausholen zu können. Manchmal habe ich es geschafft, manchmal nicht.»
Ducati bringt für 2025 eine neue V4R, die in der Superbike-WM aber erst ein Jahr später eingesetzt werden wird. Schon in diesem Jahr war zu beobachten, dass BMW und auch Honda hinsichtlich Top-Speed zu Ducati aufgeschlossen hat. «Wie die Konkurrenz im nächsten aufgestellt sein wird, weiß ich nicht. Sicher wird sich Ducati über den Winter intensiv mit dem Motorrad beschäftigen und es verbessern. Ich hoffe und bin überzeugt, dass ihnen das gelingen wird», vertraut Bulega den Ingenieuren in Borgo Panigale. «Wenn ich etwas besser werde und mein Bike auch, können wir also 2025 schneller als in diesem Jahr sein.»