Crescent Suzuki: Neue Schwinge, bessere Elektronik
Zu mehr als Achtungserfolgen hat es für Suzuki in den letzten Jahren nicht gereicht. 2010 wurde Leon Haslam mit dem Alstare-Team Vizeweltmeister, seither mischte die japanische Marke nie mehr vorne mit. Die jüngsten Testfahrten in Portugal lassen vermuten, dass es dieses Jahr anders läuft.
Dabei hat sich bei Crescent Suzuki gar nicht viel geändert zum Vorjahr – außer dem Fahrerduo. Mit Vizeweltmeister Eugene Laverty und dem Britischen Meister Alex Lowes haben die Briten jetzt zwei Hochkaräter unter Vertrag.
«Wir haben keine großen Änderungen am Motorrad verglichen zum letzten Jahr, aber viele Entwicklungen», erklärte Teamchef Paul Denning SPEEDWEEK.com. «Aufgrund des Kostendeckels haben wir neue Federelemente und die Ergonomie auf dem Motorrad haben wir verbessert. Für den Phillip-Island-Test haben wir eine neue Schwinge, die sich an das aktuelle MotoGP-Design anpasst. Wir versprechen uns davon etwas mehr Seitengrip in den Kurven. Den Hauptunterschied macht die Elektronik: Wir haben unser Motec-System komplett überholt und arbeiten jetzt mit einer anderen Basis. Die Art, wie wir die Motorleistung kontrollieren, hat sich grundlegend verändert.»
Erstmals probierte Crescent Suzuki dies in Almeria, den zwei Testtagen in Spanien folgten zwei in Portimão. Am Ende standen Bestzeiten an beiden Tagen. «Wir hatten kleinere Probleme, mussten Programmierfehler beheben», so Denning. «Die Vorteile waren aber von Anfang an offenkundig. Die neue Elektronikstrategie macht es uns einfacher, das Motorrad von Strecke zu Strecke abzustimmen.»
Der Engländer weiter: «Jeder im Fahrerlager respektiert unsere Bemühungen. Auch mit den bisherigen Fahrern Leon Camier und Jules Cluzel haben wir gutes Potenzial gezeigt – hatten aber viel Pech. Als Team fühlen wir eine Verantwortlichkeit, unseren Fahrern ein gutes Motorrad hinzustellen. Für uns geht es darum, die Resultate zu verbessern. Wenn man zwei schnelle Fahrer wie Alex Lowes und Eugene Laverty hat, steigen die Erwartungen – und die Verantwortlichkeit unsererseits.»
Im Gegensatz zu Aprilia oder Kawasaki muss Suzuki die Motorendrehzahl nicht kappen, um auf die nun vorgeschriebene längere Laufleistung zu kommen. «Unsere Motor-Spezifikation ist mehr oder weniger die gleiche wie letztes Jahr, nur minimale Verbesserungen», verriet Denning. «Unser Partner Yoshimura hat dafür Sorge getragen, dass die neu vorgeschriebene Laufzeit eingehalten wird. Nun arbeiten wir an Leistungssteigerung.»