MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Alle Superbike-Teams und -Fahrer 2014 auf einen Blick

Von Ivo Schützbach
Wer fährt für wen, welche Änderungen gibt es? SPEEDWEEK.com mit den wichtigsten Informationen zu allen Teams der Superbike-WM 2014.

Die Superbike-WM 2014 wird die bunteste seit Jahren. Vorbehaltlich, dass Bimota ab dem ersten Europarennen im MotorLand Aragón mitfahren darf, sehen wir neun Hersteller und 27 fixe Fahrer. 15 auf hochgezüchteten Superbikes, zwölf auf seriennahen Evo-Maschinen. Mit Bimota, EBR und MV Agusta sind drei neue Marken dabei, alle mit Werksunterstützung.

Aprilia

Team: Aprilia Racing
Motorrad: Aprilia RSV4
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Marco Melandri (I), Sylvain Guintoli (F)
Abgänge: Eugene Laverty zu Crescent Suzuki
Zugänge: Melandri von BMW Italia

Der WM-Dritte Sylvain Guintoli verpasste wegen zwei Schulteroperationen fast die gesamte Saisonvorbereitung. Marco Melandri kommt aus dem zugesperrten BMW-Werksteam und ersetzt Vizeweltmeister Eugene Laverty. Melandri gilt neben Tom Sykes als Favorit für den WM-Titel.

Team: Red Devils Roma
Motorrad: Aprilia RSV4
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Toni Elias (E)
Abgänge: Keine
Zugänge: Keine

Red Devils Roma und Toni Elias sind auch 2014 ein Team. Nachdem der letztjährige Hauptsponsor «General Invest» nicht bezahlte, geriet das Team in einen Abwärtsstrudel, aus dem es nur dank harter Arbeit und den guten Sponsoren-Kontakten von Elias wieder herauskam. Der ehemalige Moto2-Weltmeister pilotiert das beste Kundenmotorrad im Feld, er will regelmäßig aufs Podest fahren.

Bimota

Team: Alstare
Motorrad: Bimota BB3
Konfiguration: Evo
Fahrer: Ayrton Badovini (I), Christian Iddon (GB)
Abgänge: Keine
Zugänge: Iddon von ParkinGO MV Agusta

Das belgische Alstare-Team hat einen Fünf-Jahres-Vertrag mit der italienischen Kultmarke Bimota abgeschlossen. Fahrer sind verpflichtet, Sponsorenverträge unterzeichnet. Was noch fehlt, ist die Homologation der Bimota BB3. Alstare hat bei WM-Vermarkter Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM eine Ausnahmegenehmigung beantragt, da die vorgeschriebenen Homologationsstückzahlen für Bimota utopisch sind.

BMW

Team: BMW Motorrad Italia
Motorrad: BMW S1000RR
Konfiguration: Evo
Fahrer: Sylvain Barrier (F)
Abgänge: Keine
Zugänge: Keine

Das Ein-Mann-Evo-Team um Superstock-1000-Champion Sylvain Barrier ist alles, was vom einst strahlenden BMW-Werksteam übrig ist. Der Franzose zeigte bei Tests erstaunliche Leistungen mit seiner S1000RR, lag in Portimão nur 1,5 sec hinter der Spitze. Auf der Berg-und-Tal-Bahn können die Superbikes ihre Vorteile allerdings auch kaum ausspielen.

Team: BMW Toth
Motorrad: BMW S1000RR
Konfiguration: Superbike und Evo
Fahrer: Imre Toth (H), Peter Sebestyen (H)
Abgänge: Alex Schacht zu EAB Ducati
Zugänge: Peter Sebestyen

Das ungarische Team BMW Toth kommt aus der Supersport-WM und wird eine S1000RR nach Superbike- und eine nach Evo-Reglement einsetzen.

Ducati

Team: Ducati Superbike
Motorrad: Ducati 1199 Panigale R
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Davide Giugliano (I), Chaz Davies (GB)
Abgänge: Carlos Checa hat die Karriere beendet, Ayrton Badovini zu Alstare
Zugänge: Giugliano von Althea Ducati und Davies von BMW Italia

Ducati hat nach der schlechtesten Saison in der Geschichte der Superbike-WM alles umgeworfen. Beide Fahrer wurde ausgewechselt, statt Alstare kümmert sich nun Feel Racing um die Logistik. Während der winterlichen Testfahrten zeichnete sich eine Leistungssteigerung ab, für ganz vorne wird die 1199 Panigale aber auch 2014 nicht gut genug sein.

Team: Althea Racing
Motorrad: Ducati 1199 Panigale R
Konfiguration: Evo
Fahrer: Niccolò Canepa (I)
Abgänge: Davide Giugliano zu Ducati Superbike
Zugänge: Canepa von Barni Ducati

2011 wurde Althea Ducati mit Carlos Checa Weltmeister, drei Jahre später kümmert sich die Truppe des Industriellen Genesio Bevilacqua um die Entwicklung des Evo-Programms von Ducati. In Noccolò Canepa haben sie einen sehr schnellen, aber auch sturzgefährdeten Piloten.

Erik Buell Racing (EBR)

Team: Hero EBR
Motorrad: EBR 1190RX
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Geoff May (USA), Aaron Yates (USA)
Abgänge: Keine
Zugänge: Keine

Neben MV Agusta und Bimota (vorbehaltlich der Homologation der BB3) ist EBR der dritte neue Hersteller in der Superbike-WM 2014. EBR steht für Erik Buell Racing, ideell die Nachfolgemarke von Buell, die erst von Harley-Davidson gekauft und dann beerdigt wurde. Bis heute hat das Team nicht einmal das Roll-out hinter sich gebracht, der erste Test findet auf Phillip Island statt. Erste Gehversuche machte EBR in der US-Superbike-Meisterschaft.

Honda

Team: Pata Honda World Superbike
Motorrad: Honda CBR1000RR
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Leon Haslam (GB), Jonathan Rea (GB)
Abgänge: Keine
Zugänge: Keine

Wenn die Saison in Australien startet, hat Pata Honda das umfangreichste Testprogramm in der Geschichte des Teams hinter sich, inklusive der Verpflichtung eines Testfahrers. Jonathan Rea und Leon Haslam bekamen eine neue Elektronik, die das Team in Zusammenarbeit mit Cosworth entwickelt hat. Damit soll der Anschluss an die Spitze wieder hergestellt werden.

Kawasaki

Team: Kawasaki Racing
Motorrad: Kawasaki ZX-10R
Konfiguration: Superbike und Evo
Fahrer: Tom Sykes (GB), Loris Baz (F), David Salom (E)
Abgänge: Keine
Zugänge: Salom von Kawasaki Intermoto

Titelverteidiger Tom Sykes gilt neben Marco Melandri als WM-Favorit, Teamkollege Loris Baz zeigt weiterhin eine vielversprechende Lernkurve. Kawasaki hat neben Aprilia das ausgereifteste und schnellste Motorrad, Sykes wird schwer zu schlagen sein. Während Sykes und Baz ein Werks-Superbike einsetzen, fährt Salom eine Evo-Maschine. Der ehemalige Supersport-Vizeweltmeister gilt als einer der schnellsten Evo-Piloten.

Team: Iron Brain Kawasaki Superbike
Motorrad: Kawasaki ZX-10R
Konfiguration: Evo
Fahrer: Sheridan Morais (ZA), Michel Fabrizio (I)
Abgänge: Vittorio Iannuzzo noch ohne Job
Zugänge: Morais von Goeleven Kawasaki, Fabrizio von Pata Honda

Grillini ist eines von mehreren Evo-Teams, das auf die schnelle Kawasaki ZX-10R setzt. Mit Sheridan Morais und Michel Fabrizio haben die Italiener ein engagiertes Fahrer-Duo, zu mehr als Achtungserfolgen wird das aber auch mit neuem Hauptsponsor Iron Brain (Energy-Drink) nicht reichen.

Team: Pedercini
Motorrad: Kawasaki ZX-10R
Konfiguration: Evo
Fahrer: Alessandro Andreozzi (I), Luca Scassa (I)
Abgänge: Federico Sandi und Alexander Lundh
Zugänge: Scassa von Intermoto Kawasaki

Pedercini Kawasaki zählt zu den altehrwürdigen Teams im Superbike-Fahrerlager. Nie vorne, aber immer dabei. Dem schnellen Italiener Luca Scassa sind auf der Evo-Kawasaki regelmäßig Punkte zuzutrauen.

Team: MRS Kawasaki
Motorrad: Kawasaki ZX-10R
Konfiguration: Evo
Fahrer: Jérémy Guarnoni (F)
Abgänge: Keine
Zugänge: Keine

Das französische Team kommt aus dem Superstock-1000-Cup, ebenso wie Fahrer Jérémy Guarnoni. Bei den letzten Testfahrten in Portimão verloren sie 1,5 sec auf das beste Evo-Bike, 3 sec auf die Spitze. MRS Kawasaki hat eine beschwerliche Saison vor sich.

Team: Mahi Racing India
Motorrad: Kawasaki ZX-10R
Konfiguration: Evo
Fahrer: Fabien Foret (F)
Abgänge: Keine
Zugänge: Keine

Der erste Test in Portimão geriet zum Desaster. Fabien Foret musste mit einem Serienmotorrad fahren, das einzige rennfertige daran waren die Slick-Reifen.

MV Agusta

Team: MV Agusta RC-Yakhnich Motorsport
Motorrad: MV Agusta F4RR
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Claudio Corti (I)
Abgänge: Keine
Zugänge: Corti von NGM Mobile Forward Racing

Claudio Corti bezeichnet MV Agusta als echtes Werksteam. «Bei MV wird alles dafür getan, um an alte Glanzzeiten anzuschließen», sagte der Italiener. Zu Saisonstart wird die bildschöne F4RR trotzdem mindestens eine Sekunde hinterher hinken.

Suzuki

Team: Voltcom Crescent Suzuki
Motorrad: Suzuki GSX-R1000
Konfiguration: Superbike
Fahrer: Eugene Laverty (IRL), Alex Lowes (GB)
Abgänge: Leon Camier zu IodaRacing Aprilia, Jules Cluzel zu MV Agusta RC-Yakhnich Motorsport
Zugänge: Laverty von Aprilia Factory und Lowes von Samsung Honda

Mit Vizeweltmeister Eugene Laverty und dem Britischen Meister Alex Lowes hat Crescent Suzuki eines der besten Fahrerduos im Feld. Während der Testfahrten überzeugten beide Piloten mit hohem Speed. Lediglich die Elektronik der GSX-R1000 zickt ab und zu. Experten trauen Crescent zu, für die beste Suzuki-Saison seit 2010 zu sorgen: Damals wurde Leon Haslam hinter Max Biaggi Vizeweltmeister.

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