Jerez: Weshalb Kawasaki gegen Aprilia chancenlos war
Tom Sykes mit seinem Crew-Chief Marcel Duinker
Fünfter und Dritter ist keine Katastrophe, doch wenn der härteste Widersacher in der Weltmeisterschaft zweimal Zweiter wird, dann schmerzt es. Aus 44 Punkten Vorsprung wurden in Spanien 31.
Was ist passiert? Wie konnte Aprilia derart dominieren und in beiden Rennen einen Doppelsieg durch Marco Melandri und Sylvain Guintoli landen? SPEEDWEEK.com fragte Tom Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker. «Wir wussten von Anfang an, dass es sehr schwierig werden würde, Aprilia hier zu schlagen», gab der Niederländer zu. «Letztes Jahr haben wir in Jerez den Titel gewonnen, hatten damals aber auch Schwierigkeiten, mit Aprilia mitzuhalten. Uns gelang es nie, die richtige Balance für das Motorrad zu finden. Für Lauf 1 dachten wir, dass wir eine akzeptable Lösung für Tom gefunden hätten. Es stellte sich aber heraus, dass das Bike für ihn sehr schwierig zu fahren war.»
«Große Änderungen für Lauf 2 vorzunehmen ist immer problematisch, aber genau das haben wir getan», so Duinker weiter. «Wenn du so weit hinter dem Sieger liegst, musst du etwas Elementares ändern. Wir haben die Balance geändert. Dabei gehst du immer einen Kompromiss ein zwischen Einlenkverhalten und Traktion am Hinterrad. Das Motorrad war dann leichter zu fahren, es war aber nicht perfekt.»
Die Vorteile von Aprilia liegen im Motorkonzept, erklärte der Crew-Chief. «Wenn ein Bigbang-Motor gewinnt, dann hängt das mit der Hinterradtraktion zusammen. Das V-Konzept trägt außerdem dazu bei. Bigbang und V schonen den Hinterreifen. Genau das ist heute passiert, deshalb kamen wir nicht näher ran. Wir versuchen immer die WM-Führung auszubauen, das ist uns dieses Mal nicht gelungen. Beim nächsten Rennen versuchen wir wieder unser Bestes.»