Sylvain Guintoli: «Habe Melandri fair geschlagen»
Dufte Kumpels waren Sylvain Guintoli und Marco Melandri nie und werden es wohl auch nicht mehr werden
Melandri sagte sinngemäss, Sylvain Guintoli sei kein Sportsmann und erst seine Set-up-Erkenntnisse haben es dem Franzosen überhaupt erst ermöglicht, Weltmeister der Superbike-WM zu werden. Natürlich hat Guintoli einen differenzierteren Blick auf die Dinge. «Wir hatten dieselben Möglichkeiten: Dasselbe Bike und Zugang zu denselben Teilen. Ich habe ihn also fair geschlagen», sagt Guintoli gegenüber SPEEDWEEK.com.
Auch Unsportlichkeit möchte sich der Weltmeister nicht vorwerfen lassen. «Wie bei Aprilia üblich, wurde die Arbeit von uns gemeinsam erledigt. Als er zu Saisonbeginn Schwierigkeiten hatte, hat er bei mir abgeguckt – und ich habe bei ihm geschaut», beschreibt der 32-Jährige das Teamwork. «Technisch war es für Aprilia von Vorteil, Marco im Team zu haben. Denn gerade zu Beginn hat er viele verschiedene Ansätze ausprobiert. Manche waren gut, also habe ich darauf zurückgegriffen. Meiner Performance hat das, gerade zum Saisonende hin, sicherlich geholfen. Diesbezüglich hat er wirklich etwas ins Team eingebracht, aber das haben wir auch und das hat uns beiden geholfen.»
Guintoli gibt aber gerne zu, dass es eine Genugtuung war den vermeintlich stärkeren Marco Melandri in den Schatten gestellt zu haben. «Mein Start in die Saison war alles andere als einfach. Meine Schulter machte mir noch zu schaffen und dann kam Marco ins Team. Er ist Italiener und er hat mit Aprilia eine lange Geschichte. Es war so etwas wie der italienische Traum», erinnert sich der vierfache Vater. «Für mich war es nicht einfach, ihn zu schlagen – er ist ein verdammt schneller Kerl. Aber am Ende lag ich irgendwas um 80 Punkte vor ihm. Das ist schon eine Hausnummer.»