Dorna-Plan: Ein Superbike-Reglement für alle
Für die Saison 2014 wurde von der Dorna in der Superbike-WM die Evo-Klasse eingeführt, um kostengünstigeren Sport zu ermöglichen. Aber das war nur ein Übergangsjahr. Denn nicht alle Hersteller wären unter dem letztjährigen Reglement konkurrenzfähig, aber die Dorna möchte auf keinen verzichten. Tuning ist 2015 in dem Maß erlaubt, dass jedes Motorrad Chancen auf Top-Platzierungen hat.
Für die Zukunft will die Dorna auch Einfluss auf die nationalen Serien nehmen. Es gibt ein Wirrwar unterschiedlicher Regeln in Italien, Spanien, England, Deutschland oder auch in Australien und Amerika. «Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so entwickelt. In den 1970er-Jahren hatten alle Serien ein einheitliches Reglement», sagt Scott Smart, der technische Verantwortliche der FIM für die Superbike-WM.
Smart kritisiert die Entwicklung der nationalen Serien. «Die Teams aus der WM haben ihre Bikes früher in die nationalen Serien verkauft und es gab ein entsprechendes Angebot von Teilen und Ausrüstung», erinnert der Brite. «Das passiert heute nicht mehr, weil in Italien ein Superstock-Reglement etabliert ist, in Deutschland ist der Rahmen Superstock, die Elektronik aber frei. Die britische Superbike-Serie ist die einzige Erfolgsstory. In Australien werden nur noch wenige Events gefahren, in den USA wird die Meisterschaft gerade neu aufgebaut. Alle haben unterschiedliche Motor- und Elektronik-Regeln.»
«Für einen Hersteller gibt es heute keinen wirtschaftlichen Grund mehr, Kit-Teile anzubieten. Wenn es uns gelingt, ein weltweit ähnliches Reglement zu etablieren, dann hat das Werk eine Vorstellung davon, wie oft sie die Entwicklungen verkaufen können. Das wird funktionieren», ist Smart überzeugt. «Wenn es nur für ein einziges Werksteam ist, kann niemand anderes etwas damit anfangen.»