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Kein WM-Platz: Guintoli versteht die Welt nicht mehr

Von Ivo Schützbach
Sylvain Guintoli hat noch keinen Job für 2017

Sylvain Guintoli hat noch keinen Job für 2017

2014 war Sylvain Guintoli Superbike-Weltmeister, heute hat kaum noch ein WM-Team Interesse am 34-Jährigen. «Es gibt nur noch wenige gute Plätze», ist dem Franzosen bewusst.

Pata Yamaha stellt mit Alex Lowes (26) und Michael van der Mark (23) im nächsten Jahr das jüngste Fahrerduo aller Werksteams. Sylvain Guintoli muss sich einen neuen Job suchen, der 34-Jährige verpasste verletzungsbedingt (Sturz in Imola) die Hälfte der bisherigen Saison.

Auch weil er so lange verletzt war, hatte kein Spitzenteam Guintoli für die kommenden Saison auf der Liste. Längst sind die Plätze in den Topteams Pata Yamaha, Aruba.it Ducati, Honda, Milwaukee Aprilia und Kawasaki besetzt.

Auf dem Lausitzring gibt Guintoli dieses Wochenende sein Comeback, das Qualifying am Freitag beendete er als Sechster. «Es war wichtig zu zeigen, dass ich noch schnell bin», unterstreicht der Weltmeister von 2014. «Wäre ich ein Teamchef, wollte ich auch wissen, ob der Fahrer noch schnell ist. Ich arbeite an verschiedenen Möglichkeiten, ich will ein konkurrenzfähiges Bike. Das ist sehr wichtig ist. Ich habe nach wie vor alles, um erfolgreich zu sein.»

Noch vor wenigen Wochen rechnete Guintoli damit, dass er in der Yamaha-Familie bleiben könne. Luca Montiron dachte damals darüber nach, mit seinem Team JiR in die Superbike-WM zu kommen und zwei R1 einzusetzen. «Ich weiß nicht, ob er diese Pläne noch verfolgt», meinte der 9-fache Superbike-WM-Laufsieger gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich weiß auch nicht, ob es ein anderes Yamaha-Team geben wird. Ich rede auch mit Teams aus nationalen Meisterschaften und bin offen für alles. Ich will fahren, wo ich gewinnen kann. Es ist erst zwei Jahre her, dass ich Weltmeister wurde – und ich könnte es wieder. Ich fürchte mich nicht vor Veränderung, 2009 wechselte ich von MotoGP in BSB.»

In der Superbike-WM gibt es nur noch einen reizvollen Platz für den ehemaligen Champion: Bei IodaRacing. Doch hinter diesem Projekt stehen viele Fragezeichen. Ehemalige Sponsoren des Teams haben ihre Rechnungen nicht zur Gänze bezahlt, Giampiero Sacchi hat entsprechende Finanzierungssorgen. Bislang hat der Italiener keine Zusage bezüglich der Superbike-WM 2017 getätigt. Es ist auch nicht sicher, ob er mit Aprilia weitermacht. Bei BMW wurde Sacchi vorstellig und hat sich nach Motorrädern erkundigt.

«Ioda ist eine Möglichkeit», gibt Guintoli zu. «Wenn sie bei Aprilia bleiben – ich kenne dieses Motorrad sehr gut. Es ist kein Geheimnis, dass kaum noch gute Motorräder übrig sind. Es sind aber auch nicht mehr viele Fahrer übrig, die eine Meisterschaft gewinnen können.»

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