Von wegen vorsichtig: Markus Reiterberger riskierte
Markus Reiterberger auf dem Lausitzring
Am 19. Juni 2016 brach sich Markus Reiterberger in Misano mehrere Rückenwirbel, seither schuftete er an seinem Comeback, um beim deutschen Heimrennen in der Lausitz dabei zu sein.
Nach den beiden Qualifyings am Freitag fehlen Reiti winzige 0,034 sec auf die Bestzeit von Lorenzo Savadori auf der Aprilia RSV4. Besser hätte es kaum laufen können.
«Das erste Training war ungewohnt, nach so langer Pause wieder auf dem Moped zu sitzen», erzählte der Bayer SPEEDWEEK.com. «Ich habe ein bisschen gebraucht, konnte aber recht schnell flotte Rundenzeiten fahren. Im zweiten Training haben wir die ganze Zeit mit Rennreifen gearbeitet. Ich war zufrieden, aber nicht begeistert. Zum Schluss haben wir einen weichen Reifen aufgezogen, den habe ich auch gebraucht, weil ich nur noch an elfter Stelle war. Dann habe ich eine super Runde hingebracht, Platz 2 ist natürlich Spitze. Aber wichtig ist die Renndistanz, da müssen wir noch arbeiten.»
Bis zum letzten Sektor fuhr Reiti mit seiner BMW S1000RR auf Position 1, dann büßte er gegenüber Savadori 2/10 sec ein. «Ich hätte wohl mehr Gas geben sollen», schmunzelte der 22-Jährige. «Mit Platz 2 habe ich nicht gerechnet, ich wusste aber, dass es ein Vorteil für mich ist hier zu fahren, weil ich die Strecke kenne. Ich war überrascht von der Rundenzeit, habe alles riskiert und es hat gelangt.»
Ganz schmerzfrei ist der Hobby-Speedway-Fahrer nach drei Monaten Verletzungspause noch nicht: «Im unteren Rücken spüre ich es, aber das stört beim Fahren nicht. Es ist sehr anstrengend hier zu fahren. Die Wellen sind wie immer, es ist nicht schlimmer geworden. Es ist wellig, aber man kann fahren. Dass die Rundenzeiten langsamer sind, liegt an den Temperaturen, es war brutal warm. Der Grip war nicht auf dem höchsten Level.»