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Piotr Protasiewicz: Mit 47 ist Schluss mit Speedway

Von Manuel Wüst
Piotr Protasiewicz

Piotr Protasiewicz

Über 30 Jahre fuhr Piotr Protasiewicz Speedwayrennen und feierte in dieser Zeit auch in Deutschland große Erfolge. Am vergangenen Sonntag fuhr er sein letztes Rennen in seiner Heimatstadt Grünberg.

Piotr Protasiewicz beendete am vergangenen Wochenende seine langjährige Karriere im Alter von 47 Jahren. Begonnen hat seine Laufbahn 1991 als 16-Jähriger mit dem Erhalt der Rennlizenz. Die ersten Jahre fuhr Protasiewicz für seine Heimatstadt Grünberg (Zielona Gora), ehe es ihn 1995 nach Breslau (Wroclaw) verschlug, wo seine Karriere weiter Fahrt aufnahm.

International machte Protasiewicz in Deutschland auf sich aufmerksam, als er 1996 in Olching U21-Weltmeister wurde. Damals schlug er im 19. Lauf den Australier Ryan Sullivan, seinen Landsmann Sebastian Ulamek und den Briten Scott Nicholls, machte mit seinem fünften Sieg das Maximum perfekt und wurde erster polnischer U21-Champion.

Wenige Wochen später kam Protasiewicz zu einem weiteren WM-Gold, wenngleich er dabei nur einen Lauf fuhr und in diesem auch noch in der ersten Kurve stürzte. Beim vom damaligen Reifenskandal geprägten Mannschafts-WM-Finale in Diedenbergen fuhren Tomasz Gollob und Slawomir Drabik für Polen zum Titel.

1996 gab Protasiewicz auch sein Debüt im Grand Prix und fuhr 1997 seine erste volle Saison. Während er in den Ligen und Mannschaftswettbewerben stets eine verlässliche Größe war und in den Jahren 2005, 2009 und 2011 drei weitere Mal die Team-WM gewann, kam er im Grand Prix nie zu großen Erfolgen.

1999 stand Protasiewicz im Finale zur Polnischen Meisterschaft mit Tomasz Gollob im Stechen um den Titel am Band, den er bereits in den Vorläufen bezwungen hatte. Das Stechen war bereits nach einer Runde beendet, denn bei einer Attacke von Gollob kam Protasiewicz zu Sturz. Da Gollob als Sturzverursacher disqualifiziert wurde, war der heute 47-Jährige Polnischer Champion.

2007 kehrte «Pepe», wie Protasiewicz von seinen Fans genannt wird, nach mehreren Jahren zu seinem Heimatverein nach Grünberg zurück und führte sein Team insgesamt dreimal zur Polnischen Mannschaftsmeisterschaft, nachdem er diese auch in Breslau und Bromberg (Bydgoszcz) mehrfach gewonnen hatte.

Am vergangenen Wochenende verpasste Protasiewicz mit Grünberg die Rückkehr in die polnische Ekstraliga, was einen perfekten Schlussstrich unter seine Karriere gesetzt hätte. Doch Krosno hatte am Ende die Nase vorne, auch wenn Protasiewicz Topscorer seines Teams war und den letzten Lauf seiner Karriere gewann.

Bereits jetzt steht fest, dass Protasiewicz auch in Zukunft seinem Heimatverein Grünberg erhalten bleibt, er wird neuer Sportdirektor.


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