Jason Crump: Schlechte Tage machen den Unterschied
Der dreifache Speedway-Weltmeister Jason Crump
Mit drei WM-Titeln gehört Jason Crump zu den herausragenden Akteuren in der Geschichte des Speedway-Sports, nur Tony Rickardsson, Ivan Mauger (beide 6 Titel), Ove Fundin (5), Hans Nielsen, Barry Briggs und Greg Hancock (je 4) waren erfolgreicher. Doch Crump sorgte für eine einmalige Serie: Zwischen 2001 und 2010 beendete er die Weltmeisterschaft jedes Jahr auf dem Podium!
Was ihm nie gelang, war die erfolgreiche Verteidigung des WM-Titels, das schafften seit 1936 nur Jack Young, Barry Briggs, Ove Fundin, Ivan Mauger, Bruce Penhall, Erik Gundersen, Hans Nielsen, Tony Rickardsson, Nicki Pedersen und Bartosz Zmarzlik.
«Jeder Weltmeister setzt sich selbst unter Druck, um ein guter Weltmeister zu sein», erzählte Crump beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Für einige endet das auf die falsche Art. Als zum Beispiel Jason Doyle 2018 sein erstes Rennen in Europa für seinen damals neuen Club fuhr, hatte er einen massiven Crash. Er musste als Weltmeister mit einer schlimmen Verletzung in die Saison starten und es ging anschließend nicht vorwärts. Den Titel erfolgreich zu verteidigen, ist hart – mir ist das nie gelungen. Ich war dafür sehr konstant. Ich habe die Weltmeisterschaft nicht zehn Jahre in Folge gewonnen, nicht einmal zweimal, aber ich war zehnmal in Folge fast Weltmeister. Wenn ich mir heute anschaue, was ich erreicht habe, die Siege und Niederlagen, dann ist diese Serie sehr befriedigend für mich. Es gibt auch Weltmeister, die im Folgejahr Achter werden. Es in aufeinanderfolgenden Jahren in die Top-3 zu schaffen, ist sehr schwierig.»
«Das hat nichts mit dem Talent der Fahrer zu tun», unterstrich der Australier. «Es hängt damit zusammen, wie viel Energie du dafür aufwendest und wie sehr du dich deiner Aufgabe verpflichtest. Wie sehr willst du den Erfolg? Niemand macht sich mehr Druck als ein Champion. Du musst dich selbst über eine Saison in die richtige Position bringen und eine Schippe drauflegen können, wenn nötig. Es kommt darauf an, dass man nicht nur fantastische Rennen hat, sondern dass die schlechten Rennen nicht zu schlecht sind. Es darf nicht sein, dass in einem schlechten Grand Prix nur drei Punkte herausspringen. Denn an einem guten Tag, holt jeder sehr viele Punkte.»