Emil Sayfutdinov: «Ich kann relaxt bleiben»
Bereits in seinem GP-Rookie-Jahr 2009 überzeugte Emil Sayfutdinov die Fachwelt. Der damalige U21-Weltmeister gewann in der ersten Saison drei GP-Läufe. Es folgten zwei Jahre mit Rückschlägen durch gebrochene Extremitäten, die ihn immer wieder zurückwarfen.
In diesem Jahr ist er weitegehend von Verletzungen verschont geblieben. Ausser dem gebrochenen Mittelfuss, mit dem er sich gerade herum plagt, ist alles heil geblieben. Zum Glück ist es der linke Fuss, der auf dem Motorrad idealerweise nur in der Luft tänzelt, um das Bike auszubalancieren. Wäre es der rechte gewesen, mit dem der Fahrer auf der Fussraste steht, sähe es ganz anders aus.
Körperlich fit und vor allem mental geschärft, ist Sayfutdinov die Konstanz in Person in diesem Jahr. «Ich bin mental gut drauf und freue mich mit 13 Punkten Vorsprung in die Sommerpause zu gehen», sagte Sayfutdinov, der im Mai seinen Vater nach einem Krebsleidenr verlor.
In Kopenhagen die WM-Führung ausgebaut
In Kopenhagen schaffte der 6-fache GP-Sieger es zwar nicht bis ins Finale, da sein direkter Konkurrent Tai Woffinden weniger Punkte sammeln konnte, baute der Russe seine Führung aus. «Es war ein guter Abend für mich und wichtig, dass ich Woffinden im Semifinale geschlagen habe und damit zwei Punkte gut gemacht habe», blickt Sayfutdinov zurück. «Im Halbfinale kam ich nicht vom Start weg. Dennoch kann ich relaxt bleiben.»
Erst im August geht es mit dem Speedway-GP weiter. Im Juli steht die Mannschafts-Weltmeisterschaft an, bei der lange nicht klar war, ob Sayfutdinov starten wird. Nach der Bronzemedaille im letzten Jahr, wollte der A-Kader wegen mangelnder Unterstützung seitens der russischen Föderation in diesem Jahr nicht antreten.
Versprochene Gelder für die kostspielige World-Cup-Woche wurden nicht gezahlt. Nun ist man sich einig geworden und Russland wird in Bestbesetzung antreten. Sayfutdinov: «Wir werden starten und es ist mein Traum, mit Russland Gold zu holen, das ist das Ziel.» In der Höhle des Löwen treffen die Russen in Tschenstochau (Czestochowa) auf Gastgeber Polen, Australien und Lettland.
Nicht mit ihren Top-Leuten können die Schweden antreten: Andreas Jonsson hat sich in Kopenhagen die Schulter und Rippen gebrochen. Der zunächst diagnostizierte Armbruch hat sich hingegen bei Fredrik Lindgren nicht bestätigt. Die bereits genähte Fleischwunde am Arm, wird «Fast Freddie» jedoch einige Wochen ausser Gefecht setzen.