GP-Quali Abensberg: Norick Blödorn über seine Ziele
Norick Blödorn
Der MSC Abensberg erwartet am Pfingstmontag (6. Juni) 16 Fahrer aus zwölf Nationen für die GP-Qualifikation. Darunter sind Piloten aus Österreich, Frankreich, Australien, Neuseeland, Tschechien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Polen, USA, England und Deutschland. Das Fahrerfeld ist sehr international besetzt, Fahrer aus allen Ecken der Erde kommen nach Abensberg ins Speedway-Stadion.
Noch lassen sich die verschiedenen Verbände Zeit, ihre Fahrer zu melden, das deutsche Duo ist allerdings bereits klar. Leider müssen die Fans auf Routinier und Publikumsliebling Martin Smolinski (37) verzichten. Er fällt nach seiner Hüftoperation für Monate aus. Ein junger Wilder kommt aber zu seinem Debüt: Norick Blödorn reist aus dem hohen Norden an. Blödorn, der am 1. Juni seinen 18. Geburtstag feiert, machte im vergangenen Jahr durch viele Erfolge Schlagzeilen und ist laut Rennleiter Sascha Dörner das derzeit größte deutsche Talent. Er war 2021 zweimal im U21-WM-Finale und wurde Dritter bei der Deutschen Meisterschaft.
Seit diesem Jahr ist Blödorn als Profi in England unterwegs und startet zudem für den AC Landshut in der polnischen Liga. «Weiterführende Schule und Sport unter einen Hut zu bringen, war auf Dauer zu stressig. Jetzt versuche ich es mal für ein paar Jahre, mal schauen, was dabei rauskommt. Eine gute Ausbildung kann ich auch danach noch machen», so Blödorn.
Bis jetzt ist er mit seinem Leben als Speedway-Profi zufrieden. «Man sitzt endlich mehr auf dem Motorrad, als dass man dahinter steht.» Zwei bis drei Rennen pro Woche sind keine Seltenheit. Zudem seien international alle in seinem Alter bereits Profi, «in fünf Jahren brauche ich das nicht mehr versuchen, da ist der Zug abgefahren. Das viele Reisen zwischen England, Polen und Deutschland ist natürlich stressig. Aber eigentlich ist das schon ein super Leben und ein echter Traum. Motorradfahren und damit Geld verdienen. Auch wenn es jetzt noch nicht so viel ist.»
In Abensberg, bei seinem Debüt in der Qualifikation für den Grand Prix, geht es für ihn in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln. «Ich gehe rein wie in jedes andere Rennen.» Man könne sich die anderen Fahrer anschauen und sehen, wo man in drei oder vier Jahren sein kann. Noch weiß Blödorn nicht, wer seine Gegner sein werden, «aber ich rechne damit, dass ich viele von ihnen aus England kenne». Optimal wäre für ihn eine Platzierung unter den ersten acht bis zehn Fahrern. «Ich wurde nominiert und will zeigen, dass ich zurecht dabei bin.»
Abensberg kennt Blödorn vom Auftritt beim Paar-Cup aus dem vergangenen Jahr und vom Winter-Trainingslager in der Stanglmeier-Halle mit dem Nationalteam: «Ich kenne die Bahn kaum, also kann ich nicht sagen, dass ich einen echten Heimvorteil habe. Doch ich kenne einige Leute vom Club und weiß, dass dort gut gearbeitet wird. Deshalb freue ich mich drauf.»
Dass Publikumsliebling Martin Smolinski nicht dabei ist, sei natürlich schade, auch wenn Blödorn betont, dass er in erster Linie sein eigenes Rennen fahre und nicht auf andere schaue. «Aber so einen echten deutschen Leader zu haben, das ist schon gut.» Doch auch Smolinski-Ersatz Kai Huckenbeck sei ein sehr guter Fahrer.
Die Fans in Abensberg dürfen sich am Pfingstmontag auf einen sehr sympathischen jungen Norddeutschen freuen. Rennstart ist um 14 Uhr, vorher gibt es eine Fahrervorstellung. Die Eintrittspreise betragen 20 Euro für Erwachsene und zehn Euro ermäßigt für Menschen mit Behinderung. Jugendliche bis 16 sind frei. Ein Tribünenplatz kostet fünf Euro zusätzlich. Bereits am Pfingstsonntag, 5. Juni, findet ab 14 Uhr das freie Training statt, der Eintritt ist frei. Karten gibt es ab dem 27. Mai im Vorverkauf bei der Raiffeisenbank Abensberg.