Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Weitere Stimmen von der FIA Prize Giving Gala

Von Oliver Müller
Auf der Bühne war richtig Motorsport-Prominenz zugegen - wie hier die zweit- (Audi) und drittplatzierte Crew (Toyota) der FIA WEC

Auf der Bühne war richtig Motorsport-Prominenz zugegen - wie hier die zweit- (Audi) und drittplatzierte Crew (Toyota) der FIA WEC

Wenn der Motorsport-Weltverband FIA die Pokale für die erfolgreichsten Piloten des Jahres 2017 verteilt, ist die Star-Dichte natürlich besonders hoch. Gefeiert wurde dieses Mal in der Wiener Hofburg.

Ganz klar: Die FIA Prize Giving Gala ist eines der Highlights des Motorsport-Jahres – zumindest für alles, was abseits der Rennpiste stattfindet. Dieses Mal ging es nach Wien. Die österreichische Hauptstadt an der Donau empfing die Stars der Szene zwar mit nasskaltem Wetter, doch das sollte der Stimmung keinen Abbruch tun. Vor allem, weil im gut geheizten Inneren der Wiener Hofburg mächtig aufgefahren wurde. Ausserdem war alles was Rang und Namen hatte im feinen Zwirn vor Ort. Neben bereits nicht mehr aktiven Stars wie beispielsweise Alex Wurz, Tom Kristensen oder Hans-Joachim Stuck, hat sich natürlich auch das Who-is-who der aktuellen Piloten die Klinke in die Hand gegeben.

«Das ist wirklich ein grossartiges Event und eine beeindruckende Atmosphäre», strahlte der frischgebackene Sportwagen-Weltmeister Romain Dumas bis über beide Ohren. Im Porsche 919 Hybrid hatte der Franzose zusammen mit Marc Lieb und Neel Jani in diesem Jahr nicht nur die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, sondern (und dafür wurden sie in Wien geehrt) auch den Fahrer-WM-Titel. «Es war eine phantastische Saison für uns», meinte Wagenpartner Marc Lieb auf der Bühne. «Wir hatten einen guten Team-Spirit. Eigentlich sind wir ja drei ganz unterschiedliche Charaktere. Und dennoch war es immer eine grosse Freude, in unserem Fahrer-Gespann zusammen zu arbeiten.» «Ich hoffe natürlich, den Titel und auch den Sieg in Le Mans im kommenden Jahr wiederholen zu können», so Neel Jani. Die Piloten wurden in Wien von Teamchef Andreas Seidl und Fritz Enzinger (Leiter-LMP1) begleitet.

Bei der Feierlichkeit auch zugegen: Das Toyota-Trio Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi, welches bis zum letzten Rennen in Bahrain um den Sportwagen-WM-Titel kämpfte. «Wir hatten eine anstrengende Saison, wurden aber letztendlich lediglich Dritter. Dies spornt uns jedoch an, es nächstes Jahr noch besser zu machen», gab Kobayashi gleich schon mal eine Kampfansage. «Wir haben bis zuletzt alles gegeben. Doch am Ende konnte wir unsere gute Leistung nicht in einen Titel umsetzt. Nächstes Jahr kommen wir aber noch stärker zurück», bläst Teamkollege Mike Conway ins gleiche Horn.

Ebenfalls bei der Gala mit dabei waren übrigens auch die zweitplatzierten Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis (Audi) genauso wie Nicki Thiim und Marco Sørensen (Aston Martin), die Titelträger in der GTE-Pro-Klasse der FIA WEC. Sie waren in Begleitung von Jan Struve, ihrem Teamchef bei Young Driver AMR.

Neben den Sportwagen-Piloten holten auch viele andere Weltmeister in Wien ihre Trophäen ab. «Ich geniesse das alles hier sehr», stahlte Rallycross-Weltmeister Mattias Ekström, «Sich den Pokal abzuholen, ist einer der ganz besonderen und emotionalen Momente in diesem Jahr. Ich habe schon so viele Jahre mir diese Zeremonie angeschaut. Einmal selbst auf der Bühne zu sein, ist phantastisch.» Der Schwede kam in Wien sogar zweimal zu Ehren. Denn neben seinem Fahrer-WM-Titel sicherte sich EKS RX (also Ekströms Mannschaft) auch den Team-Titel. «Dieser ist natürlich noch viel erfüllender, da man als Teambesitzer viel mehr Dinge überblicken muss.»

Für Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier geht in diesem Jahr eine Ära zu Ende. Von 2013 bis 2016 gewann der Franzose mit Volkswagen den WM-Titel. Doch da der Wolfsburger Hersteller im kommenden Jahr nicht mehr in der Rallye-WM antreten wird, muss sich der Seriensieger nach einem neuen Cockpit umschauen. «Wenn du Weltmeister wirst, ist es immer eine grossartige Saison. Die ganze Geschichte mit VW in den letzten vier Jahren war einzigartig», resümierte Ogier auf der Bühne. «Natürlich haben nicht sehr viel Zeit, eine gute Option für die Zukunft zu finden. Dennoch sind wir diesbezüglich zuversichtlich», so Ogier weiter, der sich den Pokal selbstverständlich zusammen mit Co-Pilot Julien Ingrassia abholte.

Auch Tourenwagen-Weltmeister José María López war überglücklich: «Das waren drei aussergewöhnliche Saisons für mich in der FIA WTCC. Und ich hätte vor drei Jahren sicher nicht gedacht, dass ich nun dreifacher Champion bin», so der Argentinier auf der Bühne. Gerüchten zufolge wird er 2017 wohl in der FIA WEC aktiv sein.

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