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Porsche mit großer Sichtung für neuen Junior-Piloten

Von Felix Schmucker
Ein Porsche 911 GT3 Cup bei der Porsche Juniorsichtung 2021

Ein Porsche 911 GT3 Cup bei der Porsche Juniorsichtung 2021

Im Motorland Aragón hat Porsche eine Sichtung durchgeführt, um einen neuen Junior zu finden. Zwölf Kandidaten aus aller Welt waren dabei. Schon Timo Bernhard oder Marc Lieb waren zum Anfang ihrer Karriere Porsche-Juinor.

Zwölf hochtalentierte Nachwuchs-Rennfahrer haben im Motorland Aragón in Spanien die Sichtung für den neuen Porsche-Junior absolviert. Den Gewinner erwartet unter anderem ein Förderpaket in Höhe von 225.000 Euro für die Saison 2022 im Porsche Mobil 1 Supercup. Der internationale Markenpokal mit dem 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup wird im Rahmen europäischer Formel-1-Rennen ausgetragen und umfasst 2022 wieder acht Läufe. Das beispielhafte Nachwuchsprogramm von Porsche dient seit 25 Jahren als Sprungbrett für eine Profikarriere im Rennsport. Es hat bis heute zahlreiche Werksfahrer, Weltmeister und Le-Mans-Sieger hervorgebracht. Die Bekanntgabe des neuen Porsche-Juniors erfolgt in Kürze.

Die höchstens 23 Jahre alten Kandidaten mussten anspruchsvolle Kriterien für eine Einladung zur Auswahlveranstaltung erfüllen. Diese fand auf der 5,078 Kilometer langen Rennstrecke nahe der spanischen Stadt Alcañiz statt. Zu den Voraussetzungen gehört beispielsweise eine Top-5-Platzierung in einer der über 20 weltweiten Markenpokalserien von Porsche. Bei der dreitägigen Sichtung konnten sie ihre fahrerischen Qualitäten bei wechselhaften Witterungsbedingungen unter Beweis stellen. Neben der puren Schnelligkeit zählen auch mentale und physische Fitnesstests, das Technikverständnis und die Zusammenarbeit mit den Renningenieuren sowie die Interaktion mit Medien zu den Auswahlkriterien. Die ermittelten Ergebnisse werden in den kommenden Tagen ausführlich analysiert und liefern die Grundlage für die Wahl des neuen Porsche-Juniors.

Zum internationalen Kreis der zwölf Auserwählten aus acht Ländern gehörte der 21-jährige Huub van Eijndhoven. Der Niederländer wurde vom Porsche Carrera Cup Benelux nominiert. Der Schwede Hampus Ericsson ist 19 Jahre alt und fuhr 2021 im Carrera Cup Scandinavia. Enzo Elias (19) vertrat die Farben des Porsche Carrera Cup Brasilien. Der Carrera Cup Italien entsendete den 19-jährigen Alessandro Giardelli. Lorcan Hanafin hat im Carrera Cup Großbritannien für Aufsehen gesorgt. Mit 18 Jahren war der Brite der jüngste Fahrer des schnellen Dutzend. Laurin Heinrich (20) startete für den Porsche Carrera Cup Deutschland. Der Würzburger hat in der abgelaufenen Saison bereits die Rookie-Wertung des Porsche Mobil 1 Supercup für sich entschieden und dabei einen Laufsieg errungen. Auch der 22-jährige Marvin Klein aus Frankreich war 2021 bereits im Supercup unterwegs und hat darüber hinaus den Carrera Cup seines Landes gewonnen. Der Australier Cooper Murray (20) nahm auf Empfehlung seines nationalen Carrera Cup an der Sichtung teil, während der neue Porsche Carrera Cup Nordamerika den 20-jährigen Briten Sebastian Priaulx als Meister ins Rennen schickte. Jeweils mit einer Wildcard rundeten der 20-jährige Niederländer Kay von Berlo, Harry King (20) aus Großbritannien und der 19 Jahre junge Italiener Marzio Moretti das Teilnehmerfeld ab.

«Schnelle Rundenzeiten liefern für die Wahl des neuen Porsche-Juniors natürlich die Grundlage. Sie sind aber nicht das einzige Kriterium für uns. Wir suchen auch einen Teamplayer, der das Team motivieren und Porsche repräsentieren kann», erklärt Porsche-Junior Coach Sascha Maassen. «Es geht um das Gesamtpaket, das die Talente anbieten können. Wir haben uns mit den zwölf Kandidaten aus der ganzen Welt intensiv befasst und uns genau angeschaut, was sie auf und abseits der Strecke leisten können – wie lernfähig sie sind, wie sie sich mental weiterentwickeln können, wie sie mit den Ingenieuren interagieren und wie sie sich vor der Kamera verhalten. Alles ist wichtig. Dass die zwölf Jungs Autofahren können, steht außer Frage. Aus diesem Dutzend den Einen herauszufiltern, den neuen Porsche-Junior, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, der wir uns entsprechend sorgfältig widmen.»

Neben der finanziellen Saisonunterstützung im Porsche Mobil 1 Supercup verfolgt das Förderprogramm des Sportwagenherstellers einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Aspekte einer Profikarriere im Motorsport umfasst. Eine zentrale Rolle kommt dabei Sascha Maassen zu. Der ehemalige Porsche-Werksfahrer steht den jungen Talenten vor, während und nach den Rennwochenenden als Junior-Coach beratend zur Seite. Hinzu kommt eine sportmedizinische Begleitung durch die Universität Potsdam. Mentaltrainings und Medienseminare sowie PR-Termine und Marketingaktivitäten runden die Ausbildungsinhalte ab.

Das Junior-Programm von Porsche reicht zurück bis ins Jahr 1997. Bis heute hat es der Laufbahn von 27 Rennfahrern den entscheidenden Schwung verliehen. Als Paradebeispiele dienen dabei die Karrieren von Timo Bernhard (Porsche-Junior von 2000 bis 2001), Marc Lieb (2000 bis 2002) und Earl Bamber (2014): Alle drei konnten mit dem Porsche 919 Hybrid mindestens einmal das legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans sowie Titel in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft gewinnen. In der Saison 2021 haben fünf der 15 Porsche-Werksfahrer und Porsche Young Professionals ihr Handwerkszeug als Junior-Pilot gelernt. 2019 wurde Ayhancan Güven aus der Türkei in das Förderprogramm aufgenommen. 2020 fiel die Sichtung aufgrund der Corona-Pandemie aus.

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