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Comeback von Tim Bergmeister mit Porsche in den USA

Von Oliver Runschke
Tim Bergmeister ist zurück im Porsche-Cockpit

Tim Bergmeister ist zurück im Porsche-Cockpit

Der Langenfelder startet in diesem Jahr erstmals nach seinem Unfall in Fuji 2012 in eine komplette Saison und startet in der boomenden Pirelli World Challenge in den USA.

Tim Bergmeister ist nach seinem Horrorcrash bei einem Lauf der japanischen Super-GT-Meisterschaft im Mai 2012 in diesem Jahr erstmals wieder Vollzeit zurück im Cockpit. Für Effort Racing startet der Langenfelder in der World Challenge in den USA einem Porsche 911 GT3 R. Bergmeister, der heute seinen 39. Geburtstag feiert, ist für das US-Porsche-Team bereits seit mehr als einem Jahr als Fahrercoach im US-Carrera-Cup tätig. Mit Effort wollte Bergmeisters schon 2013 in einem Cup-Porsche in der ALMS antreten, doch angesichts der Fusion der ALMS und Grand-Am zur United Sportscar verwarf das Team die Pläne und konzentrierte sich auf den Einstieg in die World Challenge.

Mit Bergmeister als Speerspitze und zwei Porsche 911 GT3 R steigt das Team nun in die World Challenge ein. Zweiter Fahrer ist der US-Amerikaner Michael Mills, ein Amateurpilot, der in der World Challenge um eine eigene Gentlemen-Klasse fährt. Technisch betreut wird der Porsche von Bergmeister von einem guten Bekannten: Technikchef bei Effort ist Stefan Pfeiffer, der als langjähriger Ingenieur bei Flying Lizard schon mit Bergmeisters jüngerem Bruder Jörg zu ALMS-Meisterehren fuhr.

Boom in der World Challenge

Die international wenig bekannte Pirelli World Challenge, die meist im Rahmenprogramm der IndyCar Series startet, erlebt in diesem Jahr einen Boom. Die Serie ist unterteilt in Rennen für GT und Tourenwagen, insgesamt rechnen die Veranstalter in diesem Jahr mit knapp 80 Teilnehmern.

«Die World Challenge erlaubt ab diesem Jahr als einzige US-Rennserie GT3-Fahrzeuge nach europäischer Homologation ohne Modifikationen, das zieht sehr viele Teams und Fahrer an» sagt Bergmeister. Die Konkurrenz kann sich sehen lassen: Cadillac startet mit einem Werksteam und einem von Pratt & Miller gebauten GT-Prototypen, dazu kommt ein Rudel Audi R8 LMS und Mercedes SLS AMG. In diesem Jahr stösst noch Ferrari mit dem 458 Italia dazu, auch Reiter Engineering plant einige Rennen mit dem Lamborghini Gallardo FL2. Unlängst hat auch die Honda-Edelmarke Acura den Aufstieg in die grosse Klasse mit einem GT-Prototypen verkündet. Acura kämpft mit grossem Kaliber, unter der Haube des neuen TLX arbeitet der LMP2-Motor von HPD.

Saisonstart in St. Petersburg Ende März

«Die World Challenge profitiert auch von der neuen United SportsCar Championship», so Bergmeister. «In der United Sportscar waren die Regeln lange unklar, dazu gab es die Unsicherheit über die Startplätze. Das hat der World Challenge einen grossen Zulauf gebracht. Auch das Rennformat ist sehr attraktiv. Es gibt 50 Minuten lange Sprintrennen mit einem stehenden Start und ohne Fahrerwechsel. Das Format ist bei GT-Sprintrennen einzigartig und für viele Fahrer attraktiv, denn nicht jeder möchte Rennen mit Fahrerwechsel.»

Anfang Januar war Bergmeister zu ersten Test mit dem GT3-Porsche in den USA. Weiter geht das Testprogramm Ende Februar, bevor die Saison Ende März im Rahmen des IndyCar-Saisonauftaktes auf dem Stadtkurs von St. Petersburg/Florida startet.

Langweilig wird Bergmeister bis dahin nicht, denn zu Hause in Langenfeld wartet noch eine grössere Herausforderung: Sohn Jakob steht vor seiner zweiten Saison im Kart. «Ich baue gerade einen Motorenprüftstand für die Karts, bis es in den USA los geht, muss der fertig sein», grinst Bergmeister.

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