Wo bleibt der Lexus RC F GT3?
Der Lexus GT3, daneben sein Bruder aus der GT500-Klasse der Super GT-Meisterschaft
Der Lexus RC F GT3 ist so was wie ein Wanderpokal. Nur das er bis jetzt noch nichts gewonnen hat. Und das auch auf absehbare Zeit so bleiben könnte. Lexus hat den GT3-Sportwagen im vergangenen Jahr Anfang März in Genf analog mit dem Seriencoupé RC vorgestellt. Die Showcars des GT3-Autos sind seitdem von Messe zu Messe gereist. Ab 2015 wolle man Kundenteams in allen wichtigen GT3-Meisterschaften unterstützen hiess es vor elf Monaten, man wolle mit einer GTE-Version des GT3 auch nach Le Mans. Lexus will sich langfristig im Motorsport engagieren lautete die Parole und Mitte Januar sagte noch der Lexus-USA-Boss in Detroit, die FIA-Homologation steht in Kürze an und ab 2016 wird der RC F GT3 auch in Nordamerika starten. Leider war der Mann wohl nicht ganz so informiert.
Zwei Jahre haben Lexus und Toyota Technocraft, die Toyota-Rennsportabteilung in Japan, die auch seit Jahren hinter den Super-GT-Fahrzeugen der Japaner stecken, bereits zum Zeitpunkt der Präsentation in das Projekt investiert. Man fragt sich, was die Japaner so lange gemacht haben.
Im September 2014 nahm Lexus am Einstufungstest der FIA für die Saison 2015 auf dem Michelin-Testgelände in Ladoux teil. Dabei holten sich Japaner eine blutige Nase. Der Lexus war zu langsam, sprich er passte nicht in die vom Automobilweltverband definierten Performancefenster. Nicht geholfen hat Lexus bei der Entwicklung auch, dass ein zu dem damaligen Zeitpunkt potentielles deutsches Einsatzteam für den RC F GT3 den einzigen in Europa befindlichen Testträger bei einem Privattest nach dem BOP-Test nachhaltig zerschmiss. Seitdem dem ernüchternden Ergebnis vom Einstufungstest verhandelt Lexus mit der FIA, wie dem RC F GT3 auf die Sprünge geholfen werden kann.
Bis dahin backt Lexus erst einmal kleine Brötchen. Insgesamt drei Exemplare des RC F GT3 werden in diesem Japan gebaut, die in Japan und in Europa zum Einsatz kommen sollen. In Japan wird ein RC F in der GT300-Klasse der Super-GT-Meisterschaft laufen, für Europa hat Lexus noch keine Serie und kein Programm bestätigt.
Der RC F GT3 hat auch noch keine GT3-Homologation der FIA, die kann nun frühestens im Juli erfolgen. Angesicht der noch mangelnden Homologation sind am ehesten Testeinsätze in der Blancpain Endurance Series vorstellbar. Die Langstreckenserie war bereits in der Vergangenheit Spielwiese für Testeinsätze von nicht homologierten GT3-Sportwagen. Auch Lamborghini, deren Huracán GT3 ebenfalls noch keine Homologation der FIA besitzt, weil Lamborghini nicht am Einstufungstest teilgenommen hat, startet in diesem Jahr mit Grasser Racing zu Testeinsätzen in der Endurance Series.