Sensation: Philipp Öttl 2020 im Kawasaki-Werksteam
Philipp Öttl wird 2020 erstmals nicht KTM fahren
Peter Öttl hüllt sich seit dem Brünn-GP überwiegend in Schweigen, was die Zukunft seines Sohnes Philipp betrifft, denn die Voraussetzungen und Aussichten änderten sich von Woche zu Woche. Lange Zeit sah es so aus, als würde Philipp Öttl nächstes Jahr bei Bardahl Evan Bros auf einer Yamaha R6 die Supersport-WM bestreiten. Später ließ Papa Peter Öttl in Aragón durchblicken, er habe im Sommer als Manager seines Sohnes auch das Puccetti Kawasaki SSP-Team in Italien besucht, gleichzeitig berichtete er von Anfragen an Philipp aus der Moto3-WM. Sogar im eigenen Moto3-Husqvarna-Werksteam stand Öttl junior vorübergehend einmal auf der Liste. Aber in Aragón meinte Peter Öttl: «Streich’ ihn.» KTM dürfte ein Veto eingelegt haben.
Während des Thailand-GP in Buriram ließ Moto3-Teambesitzer Peter Öttl, selbst fünffacher GP-Sieger, verlauten: «Ich habe einen Platz für Philipp gefunden. Aber ich darf dazu nichts sagen. Das Team wird mit der Neuigkeit selbst an die Öffentlichkeit gehen.»
SPEEDWEEK.com hörte sich in der Szene um und brachte eine verlässliche Neuigkeit in Erfahrung: Philipp Öttl wird nächstes Jahr neben Ex-Weltmeister Lucas Mahias im Kawasaki-Werksteam die Supersport-WM bestreiten! Der 23-jährige Bayer war bis Ende 2018 sechs Jahre in der Moto3-WM unterwegs, nach seinem GP-Sieg 2018 in Jerez holte er in den folgenden 15 Rennen aber nur noch 23 Punkte. 2019 ist er auf der KTM des Red-Bull-Tech3-Teams in der Moto2-WM noch punktelos.
Philipp Öttl begann seine Karriere als Straßenrennfahrer im Red Bull Rookies Cup, er fuhr schon dort auf KTM, dazu in der spanischen CEV Repsol-Moto3-Championship sowie in der Moto3- und Moto2-WM. 2020 wird er erstmals kein Fabrikat aus Österreich steuern.
Can Öncü, der lange als sicherer Kandidat für den zweiten Platz bei Puccetti galt, möchte weiterhin Moto3-WM fahren. Sein Manager Kenan Sofuoglu teilte SPEEDWEEK.com mit: «Ich habe Manuel Puccetti gesagt, dass er einen anderen Fahrer verpflichten kann, weil ich ihm Can nicht garantieren kann. Wir schauen nach wie vor um einen Moto3-Platz für ihn und reden mit einigen Teams, darunter Petronas. Sollten in der Moto3-WM alle Türen zu sein, muss ich in der Supersport-WM ein Team für ihn finden. Das könnte dann auch auf Yamaha oder Honda sein, es gibt einiges Interesse. Im Moment hat für uns Priorität, ein Moto3-Team zu finden.»