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Randy Krummenachers Superbike-Pläne sind begraben

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher

Randy Krummenacher

Supersport-WM-Leader Randy Krummenacher hat bezüglich seiner Zukunft in den letzten Wochen viele Möglichkeiten geprüft. Inzwischen steht fest: Er bleibt seiner Klasse treu – zwei Hersteller kommen für 2020 in Frage.

Der ursprüngliche Plan von Randy Krummenacher war, als Supersport-Weltmeister in die Superbike-WM aufzusteigen. Doch bereits vor Wochen zeichnete sich ab: Das Versprechen von Eric de Seynes, Chef von Yamaha Motor Europe, den Supersport-Weltmeister im Jahr darauf in die 1000er-Klasse zu befördern, ist nicht viel wert.

Dass das so ist, hat auch mit dem Alter von Krummi zu tun: Mit bald 30 Jahren zählt er nicht mehr zu den Nachwuchspiloten. Yamaha verpflichtet für das Satelliten-Team von Mirko Giansanti lieber die jüngeren Garrett Gerloff (24) und Federico Caricasulo (23).

Krummenacher führte die letzten Wochen viele Gespräche und bekam einige Angebote auf den Tisch, auch von Superbike-Teams. «Go Eleven und Barni Ducati habe ich abgesagt, ich möchte auch nächstes Jahr Supersport fahren», verriet der Schweizer SPEEDWEEK.com. «Ich bin lieber die Nummer 1, statt mir die Seele aus dem Leib zu fahren und am Schluss dumm dazustehen.»

Die Offerte von Ten Kate Yamaha für die Supersport-WM lehnte er ab, weil die Personalstruktur im neuen Junior-Team, das in Zusammenarbeit mit EAB Racing aufgebaut wird, nicht seinen Wünschen entspricht.

Für 2020 hat er noch zwei reizvolle Möglichkeiten: Den Verbleib in seinem jetzigen Team Bardahl Evan Bros Yamaha und den Wechsel zu MV Agusta Reparto Corse.

«Ich rede derzeit mit drei Topfahrern, Randy ist einer davon», verriet MV-Agusta-Teamchef Andrea Quadranti.

Problematisch bei Evan Bros: Bislang fragte Teamchef Fabio Evangelista nach einer Mitgift in sechsstelliger Höhe. Sollte sich Krummi über den zweiten Fahrer gegenfinanzieren lassen, würde das italienische Team gerne mit dem WM-Führenden weitermachen.

MV Agusta hatte die letzten Jahre immer mit der Standfestigkeit der F3-Motoren zu kämpfen, das ist dieses Jahr deutlich besser geworden. Und durch die Einführung einer neuen Balance-Regel hoffen MV Agusta und Honda näher an Yamaha heranzukommen; Kawasaki hat den Anschluss mit dem Sieg von Lucas Mahias in Magny-Cours geschafft.

«Bislang habe ich nichts unterschrieben, ich werde mich bis zum Finale in Katar entscheiden», so Krummi.

Mit vier Siegen und acht Podestplätzen liegt Krummenacher in der Supersport-WM nach 10 von 12 Rennen zehn Punkte vor seinem Bardahl Evan Bros Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo und 38 vor Jules Cluzel (GMT94 Yamaha). Der 29-Jährige schickt sich an, erster Schweizer Weltmeister auf der Rundstrecke seit Tom Lüthi 2005 in der 125er-Klasse zu werden.

In Argentinien kann er vorzeitig Champion werden, wenn er das Rennen gewinnt und Caricasulo Sechster oder schlechter wird. Wird Krummi Zweiter, darf es der Italiener nicht in die Top-10 schaffen. Bei Platz 3 darf Caricasulo maximal 15. werden. Schafft es der Zürcher Oberländer nicht aufs Podium, fällt die Titelentscheidung erst am 26. Oktober in Katar.

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