PTR Honda: Zuckerbrot und Peitsche für Hobelsberger
Patrick Hobelsberger in Australien
Mit Platz 13 lieferte Patrick Hobelsberger beim Saisonauftakt der Supersport-WM 2020 auf Phillip Island ein ordentliches Debüt mit der betagten Honda CBR600RR ab, zumal der Deutsche die spektakuläre australische Piste nicht kannte.
In der Box von PTR Honda ist Simon Green als Cheftechniker für den 21-Jährigen zuständig. Der Brite arbeitete zuvor unter anderem für Leon Haslam und war maßgeblich an dessen Gewinn der BSB 2018 beteiligt.
«Ich habe verschiedene Aufgaben, aber nur einen Job: Pax und seine Honda so schnell wie möglich zu machen», sagt Green. «Dafür vergleiche ich sein Feedback mit den Daten auf meinem Laptop. Wir loggen etwa 60 Parameter – von Geschwindigkeit über Federweg bis hin zu Stellung der Drosselklappen. Ich kann alles sehen, was der Fahrer tut, aber kein Sensor kann mir das Gefühl auswerten. Deshalb muss ich seinem Feedback voll und ganz vertrauen können.»
Viel Zeit haben Hobelsberger und Green bisher nicht miteinander verbringen können. Im November unterschrieb der Bayer beim britischen Team, im Januar der erste Test mit PTR in Portimão und anschließend ging es direkt nach Australien.
«Unsere Beziehung ist die wichtigste im Team und kann manchmal sehr intensiv sein», betonte Green weiter. «Es ist gut, wenn wir Freunde sind – ich muss aber auch ziemlich hart mit ihm sein, wenn er nicht zu 100 Prozent liefert. Amir, der wie ich für Pax arbeitet, kümmert sich um die meisten mechanischen Aufgaben. Elektronik und Suspension sind meine Aufgaben. Und ich entscheide, welche Reifen wir verwenden.»
Das letzte Wort hat aber immer Teamchef Simon Buckmaster.
«Ich habe einen Chef über mir und ich habe Mitarbeiter, die für mich arbeiten. Ich muss alles berücksichtigen und Entscheidungen treffen, meistens unter Zeitdruck. Ich höre auf den Rat von Öhlins und von Pirelli und berücksichtige Pax Eindrücke und die Meinung von Simon. Die Daten auf dem Laptop sind eigentlich nur eine Referenz ist – der Laptop fährt das Bike nicht. Simon ist eine Informationsquelle, da er seit 2008 praktisch dasselbe Fahrrad einsetzt.»