Yamaha: Zum vierten Mal in Folge Markenweltmeister
2020 dominierte die Yamaha R6 von Bardahl Evan Bros
Manche bezeichnen die Supersport-WM bereits als Marken-Cup, weil sich neben 18 Yamaha nur vier Kawasaki sowie jeweils zwei MV Agusta und Honda im Teilnehmerfeld befinden. Bezieht man sich nur auf die Top-3, wird es noch deutlicher:
Zwölf von 13 Siegen sowie 26 von 39 möglichen Podestplätzen holten Yamaha-Piloten. Und das nicht erst 2020, sondern schon seit vier Jahren dominiert der Hersteller mit den drei gekreuzten Stimmgabeln im Logo die 600er-Weltmeisterschaft.
Letzter nicht Yamaha-Weltmeister ist Kenan Sofuoglu 2016 auf Kawasaki. Danach gewannen Lucas Mahias, Sandro Cortese, Randy Krummenacher und 2020 Andrea Locatelli für Yamaha. Seit 2017 wurde der japanische Hersteller jeweils auch Markenweltmeister.
«Der vierte Titel in Folge für Yamaha ist ein unglaubliches Ergebnis – insbesondere wenn man bedenkt, dass es von vier verschiedenen Fahrern von drei verschiedenen Teams erreicht wurde», stellte Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli zufrieden fest. «Auf der einen Seite bestätigt das die Performance der R6, aber eben auch das Niveau der Kit-Teile, unseres Kundenprogramms sowie die Professionalität der Teams und Fahrer.»
Übrigens: Eine längere Siegesserie hatte in der Supersport-WM nur Honda, als zwischen 2003 und 2010 mit acht Hersteller-Titel.
Zur Ehrlichkeit gehört aber auch zu festzuhalten, dass kein anderer Hersteller in die 600er-Klasse investiert. Ob Honda mit der neuen CBR600RR ab 2021 an frühere Erfolge anknüpfen kann, ist fraglich. Und Kawasaki fährt noch immer mit der 2009er ZX-6R, weil das aktuelle Modell 636 ccm hat.
Promoter Dorna möchte das Reglement deshalb mittelfristig öffnen und eine Balance-Regel analog zur Supersport-WM 300 etablieren. In der Nachwuchsserie fahren Motorräder verschiedener Hersteller zwischen 296 und 399 ccm. In der Supersport-WM 600 könnte das obere Limit bis an 1000 ccm heranreichen.