Philipp Öttl (Kawasaki): Vorsprung durch Rückschritt?
Philipp Öttl beendete seine erste Saison in der Supersport-WM auf dem starken dritten Platz, nur Andrea Loccatelli und Lucas Mahias waren 2020 erfolgreicher. Nach einem langen Winter, den der 24-Jährige zum größten Teil zum Training in Spanien verbrachte, kehrte der Bayer am Montag erstmals auf seine ZX-6R des Puccetti-Teams zurück. Zwar wurde der Saisonstart der Serie zuletzt auf Ende Mai verschoben, doch Öttl fühlt sich bereits startklar.
«Wir haben erst einmal gemütlich angefangen und dann eine etwas andere Konfiguration der Gabel ausprobiert», erklärte der Kawasaki-Pilot im Interview mit SPEEDWEEK.com und betonte anschließend: «Die kannte ich schon, denn wir haben sie schon in der letzten Saison in Australien getestet. Damals bin ich nicht so gut damit zurechtgekommen, aber unser Fahrwerksguru ist sicher, dass wir uns damit verbessern können und das glaube ich auch.»
Öttl, der im letzten Jahr vier Mal auf dem Podium stand, war am Montag der schnellste Supersport-Fahrer auf dem 4,226 km langen Kurs in Misano. Mit einer Rundenzeit von 1:38,08 min war er vier Zehntelsekunden schneller als Yamaha-Pilot Steven Odendaal. Der Rundenrekord stammt von Jules Cluzel (2015/MV Agusta) und liegt bei 1:37,482 Minuten.
«Neben dem Fahrwerk arbeiten wir an der Elektronik, allerdings nur Feinheiten, weil es alles ganz gut funktioniert hat. Ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden und ein paar schnelle Zeiten waren auch dabei», schmunzelte Öttl am Montagabend. «Ich bin recht zufrieden mit dem ersten Tag, ich habe einen neuen zweiten Mechaniker bekommen und mir ist wichtig, dass das Team gut zusammenarbeitet und harmoniert.»
Auch Puccetti-Teamkollege Can Öncü ist in Misano dabei, der Türke verlor allerdings eine knappe Sekunde auf den ehemaligen Moto3-Fahrer. Für den zweiten Tag hat der Deutsche bereits einen konkreten Plan. «Wir konnten sehr viele Informationen sammeln und werden am Dienstag weitere Dinge ausprobieren und an die gute Arbeit von diesem Tag anknüpfen.»
Misano-Test, 15. März 2021:
Superbike:
1. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:34,265 min
2. Scott Redding (GB), Ducati, 1:34,478
3. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:34,609
4. Axel Bassani (I), Ducati, 1:35,076
5. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:35,264
6. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:35,605
7. Tito Rabat (E), Ducati, 1:35,680
8. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:35,849
9. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:36,523
10. Christophe Ponsson (F), Yamaha, 1:36,978
11. Michele Pirro (I), Ducati, 1:37,162
Supersport:
1. Philipp Öttl (D), Kawasaki, 1:38,08 min
2. Steven Odendaal (ZA), Yamaha, 1:38,49
3. Randy Krummenacher (CH), Yamaha, 1:38,78
4. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:39,05