Domi Aegerter hat Ten Kate Yamaha heftig imponiert
2021 hat Ten Kate Racing wieder ein eigenes Supersport-WM-Team am Start. Das gab es zuletzt 2016, damals noch mit Honda. Anschließend pausierten die Niederländer in der mittleren Kategorie drei Saisons und kehrten 2020 in einer Kooperation mit dem EAB-Team von Ferry Schoenmakers zurück.
Beim ersten Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz während der zweitägigen Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya konnte die Truppe aus Nieuwleusen gleich mächtig auftrumpfen: Neuzugang Dominique Aegerter sorgte am Montag für die überragende Bestzeit. Lediglich Federico Caricasulo, der Vizeweltmeister von 2019, konnte mit 0,280 sec Rückstand einigermaßen mithalten. Der Dritte Jules Cluzel verlor bereits 0,716 sec, alle Fahrer ab Platz 4 über eine Sekunde.
Entsprechend ausgelassen war die Stimmung bei Ten Kate Yamaha, als SPEEDWEEK.com vorbeischaute. «Wenn jemand das erste Mal auf dem Motorrad sitzt, kannst du gleich sehen, ob er schnell ist oder nicht», erzählte Teammanager Kervin Bos. «Seine Einstellung, seine Arbeitsweise und wie klar er alles durchschaut, ist beeindruckend. Wenn ein Problem auftaucht, dann ist das für ihn nicht das Ende. Er sieht das Problem, wir lösen es und es geht vorwärts. Das ist genau die Arbeitsweise, wie sie zu uns bei Ten Kate passt.»
Aegerter fuhr von 2007 bis 2019 Vollzeit Grand Prix, die ersten drei Jahre auf einer 125er, anschließend Moto2 (7 Podestplätze, 1 Sieg). Nach der Saison 2019 verlor der 30-Jährige seinen Moto2-Stammplatz und verdingte sich seither in der MotoE-Klasse für Dynavolt Intact und als Ersatzfahrer in Moto2. Im prestigeträchtigen Langstreckenrennen Suzuka Eight Hours schaffte er es bereits dreimal aufs Podest.
«Dominique ist für alles offen», lobte Bos. «Er benennt Probleme und macht sich anschließend keinen Kopf mehr. Einer der Gründe, weshalb wir von Anfang an großes Interesse an ihm hatten, ist, dass er schon sehr viele verschiedene Motorräder fuhr und immer schnell war. Leider hatte er nie den Moment, in dem er wirklich glänzen konnte. Hoffentlich gelingt ihm das dieses Jahr. Weniger als seine Rundenzeit am Montag hat uns seine Pace beeindruckt, die war unglaublich.»
Ten Kate ist das erfolgreichste Team in der Supersport-WM: Mit Fabien Foret, Chris Vermeulen, Karl Muggeridge, Sébastien Charpentier (2x), Kenan Sofuoglu (2x), Andrew Pitt und Michael van der Mark wurden zwischen 2002 und 2014 insgesamt neun Titel in der 600er-Kategorie gewonnen, alle auf Honda.
Ergebnisse Supersport-Test Barcelona, 29. März:
1. Dominique Aegerter, Yamaha, 1:44,803 min
2. Federico Caricasulo, Yamaha, +0,280 sec
3. Jules Cluzel, Yamaha, +0,716
4. Steven Odendaal, Yamaha, +1,141
5. Christoffer Bergmann, Yamaha, +1,688
6. Raffaele Da Rosa, Kawasaki, +1,707
7. Marc Alcoba, Yamaha, +1,721
8. Manuel Gonzalez, Yamaha, +1,825
9. Maria Herrera, Yamaha, +1,888
10. Hannes Soomer, Yamaha, +1,913
11. Randy Krummenacher, Yamaha, +1,944
12. Luca Bernardi, Yamaha, +2,056
13. Luigi Montella, Yamaha, +2,063
14. Niki Tuuli, MV Agusta, +2,107
15. Danny Webb, Yamaha, 2,678
16. Vertti Takala, Yamaha, +2,702
17. Federico Fuligni, Yamaha, +2,890
18. Galang Hendra Pratama, Yamaha, +3,045
19. Davide Pizzoli, Yamaha, +3,274
20. Michel Fabrizio, Kawasaki, +3,496
21. Stéphane Frossard, Yamaha, +3,853
22. Pawel Szkopek, Yamaha, +5,628
23. Shogo Kawasaki, Kawasaki, +5,932
24. Leonardo Taccini, Kawasaki, +6,105