VFT Yamaha und Kyle Smith gehen getrennte Wege
Die WM-Karriere von Kyle Smith ist einmal mehr beendet
Kyle Smith postete Mitte Januar auf seinem Facebook-Account, dass er auf Jobsuche ist und bekam von VFT Racing eine Yamaha R6 in der Supersport-WM 2022 angeboten. Für das italienische Team war der Engländer ein Glücksgriff, denn er bestritt die mittlere Kategorie bereits mit verschiedenen Teams und Marken, gewann drei Rennen und eroberte neun Podestplätze. Unter anderem sorgte der 31-Jährige in Losail 2016 für den letzten Supersport-Erfolg von Honda.
Doch die Saison verlief enttäuschend. Beim Auftakt in Aragón reichte es für Smith nur zu zwei 20. Plätzen, erste Punkte fuhr er im zweiten Rennen in Assen als Achter ein. Nach dem Highlight im Regen in Estoril (Platz 2 im zweiten Lauf) stürzte Smith in drei Rennen und kam nur noch einmal in die Punkte.
Wenige Tage nach dem Meeting in Magny-Cours gaben die Parteien die vorzeitige Vertragsauflösung bekannt.
«Das Team und ich haben beschlossen, uns mit sofortiger Wirkung zu trennen», teilte Smith mit. «Die Ergebnisse waren nicht da, es hat von Anfang an nicht geklappt und meine Motivation ist im Keller. Also ist es das Beste, sich einvernehmlich zu trennen.»
Smith hatte zuletzt im ersten Rennen in Magny-Cours für den Rennabbruch gesorgt, als er MV-Agusta-Pilot Bahattin Sofuoglu vom Motorrad rammte und dafür mit zwei Long-Laps bestraft wurde. Im Zusammenhang mit diesem Vorfall steht die vorzeitige Vertragsauflösung aber nicht.
«Das kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern ist eine wohl überlegte Entscheidung», versicherte Teammanager Fabio Menghi. «Sowohl für uns als auch für Kyle macht es keinen Sinn, gemeinsam weiterzumachen.»
VFT Yamaha hat mit Marcel Brenner einen zweiten Fahrer, der sich jedoch in Frankreich an der linken Hand verletzt hat und nur für die Europarennen geplant ist. Der Schweizer könnte Smith bei den Überseerennen ersetzen. «Dazu gab es bis jetzt keine Gespräche», sagte der 25-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das wäre nur eine Option, wenn das für mich keine Zusatzkosten auslöst, da ich gerade so Barcelona und Portimao bezahlen kann.»
Ob Smith ersetzt ersetzt wird, und falls ja von wem, steht noch nicht fest.
«Jetzt evaluieren wir den möglichen Ersatz, wir haben viele Anfragen», sagte Menghi. «Aber wir wollen die richtige Wahl treffen, auch mit Blick auf die Zukunft. Wir möchten uns auf einen Fahrer konzentrieren, der unsere Werte teilt, nämlich die Liebe zum Rennsport, die Leidenschaft und den Wunsch, etwas zu erreichen.»