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Jules Cluzel war zum Heulen – 18 Jahre in 15 Minuten

Von Kay Hettich
Jules Cluzel bekam auch Besuch von Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu

Jules Cluzel bekam auch Besuch von Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu

Beim Saisonfinale auf Phillip Island endete die Karriere von Jules Cluzel, einem der erfolgreichsten Supersport-Piloten aller Zeiten. Für den Franzosen im Team GMT94 Yamaha war es kein einfacher Tag.

An seinem letzten Arbeitstag als aktiver Rennfahrer fiel es Jules Cluzel schwer, über seinen Abschied von der Supersport-WM zu sprechen, zu groß waren die Emotionen. Als der Franzose in der Startaufstellung zum zweiten Lauf auf Phillip Island mehr Hände als sonst schütteln musste, wurde er von den Gefühlen übermannt. Dass er seine Karriere mit einem elften Platz und als WM-Zehnter beendete, war am Ende nebensächlich.

«Nach meinem letzten Rennen war ich sehr emotional, noch viel mehr als davor», gab der 34-Jährige zu. «Mein Team präsentierte mir eine spezielle Verkleidung und sie trugen zu diesem Anlass besondere T-Shirts. Dann kam Toprak und weitere Fahrer zu mir, um mit mir diesen Moment zu teilen. Ich spürte plötzlich, dass viele Menschen mein Leben besonders gemacht haben. Ich denke ihnen allen, denn sie sorgten für einen großartigen Moment, an den ich lange denken werde.»

Cluzel ist mit 24 Siegen einer der erfolgreichsten Supersport-Piloten, nur Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu und Dominique Aegerter haben mehr Siege eingefahren. Zum Weltmeister hat es der Familienvater nicht gebracht, aber 2012, 2014 und 2016 wurde er Vizeweltmeister. Seine internationale Karriere begann 2005 in der 125er-Weltmeisterschaft.

«18 Jahre sind eine lange Zeit, aber sie ist rasend schnell vergangen. Geblieben sind viele Erinnerungen, die in den 15 Minuten in der Startaufstellung über mich hereinbrachen. Ich war einerseits glücklich, andererseits weinte ich», schilderte der Franzose. «Ich wollte mit einem starken Ergebnis abtreten, aber das ist mir nicht gelungen. Den Titel habe ich wegen Pech oder einer Verletzung verpasst, aber ich möchte mich an die schönen Dinge erinnern. Ich kämpfte dreimal um die Weltmeisterschaft und war Vize, eigentlich auch 2015 und 2018, aber da verpasste ich wegen einer Verletzung viele Rennen. Den WM-Titel habe ich nicht erreicht, aber was soll es. Ich schätze mich glücklich, dass ich dabei war. Jetzt bin ich 34 und habe noch viel Zeit, etwas Neues zu beginnen. Was jetzt kommt, wird anders und vielleicht sogar schwieriger als alles davor, aber ich wollte es so und bin bereit dafür.»


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