Kawasaki: Can Öncü (20) ist erst zu 70 Prozent fit
Can Öncü und Manuel Puccetti
Einmal mehr ist Can Öncü 2024 das Aushängeschild von Kawasaki in der Supersport-WM, obwohl der Türke durch seinen Unfall in Assen 2023 lange außer Gefecht war und es nicht absehbar war, dass die Nerventransplantation am linken Arm im November erfolgreich sein würde. Daran lag es aber nicht, dass der 20-Jährige ohne Punkte vom ersten Saisonmeeting auf Phillip Island die Heimreise antreten musste. Im ersten Rennen stürzte Öncü in Runde 1 nach einem Kontakt, im zweiten Lauf wurde er in die Wiese abgedrängt.
Für Teamchef Manuel Puccetti war es dennoch erfreulich zu sehen, welche Fortschritte sein Schützling seit der riskanten Operation gemacht hat.
«Sie sagten uns, dass es nach der Operation sechs Monate dauern würde, bis er wieder in Topform ist. Er sollte also erst nach Assen oder Misano bei 100 Prozent sein. Jetzt ist er bei etwa 70 Prozent», erzählte der Italiener unseren Kollegen von Corsedimoto. «Das ist bereits besser als sein Zustand im letzten Rennen 2023 in Jerez, als er auf wundersame Weise auf dem Podium stand. Sein Zustand hat sich stark verbessert, er braucht noch ein paar Monate, um seine Rehabilitation abzuschließen.»
Öncü selbst berichtete davon, dass der Eingriff seine letzte Chance war, weil er den Arm zuvor nicht mehr richtig bewegen konnte. Etwa zehn Tage nach dem Eingriff kehrte die Kraft in den Arm zurück.
«Wir freuen uns, ihn wieder wettbewerbsfähig zu sehen und können es kaum erwarten, dass er wieder 100 Prozent erreicht, denn er ist ein verdienter Mann mit unglaublichem Talent», streute Puccetti dem Türken Rosen. «Er hat im Leben schon so viele harte Schläge einstecken müssen, aber er hat einen starken Charakter und fährt mit dem Herzen. Ich denke, er ist ein Talent vom Schlage eines Toprak Razgatlioglu. Ich bin mir sicher, dass wir mit ihm Spaß haben werden – in diesem Jahr in der Supersport-Kategorie und ich gehe davon aus, in der Zukunft auch in der Superbike-WM.»