Gino Rea (Honda): Sykes' Stiefel eine Nummer zu gross
Gino Rea muss auf die Zähne beissen
Zuerst war bei Gino Rea eine Schraube locker, die störende Metall wurde am Dienstag in einem australischen Krankenhaus entfernt. Nun hat der Honda-Pilot andere Probleme: Die Schraube fixierte eine Platte, die wiederum vor Monaten gebrochene Mittelfussknochen fixierte. Doch der Bruch ist nicht verheilt, der Italo-Brite benötigt eine Knochentransplantation.
Den Saisonauftakt der Supersport-WM wollte er aber auf keinen Fall verpassen.
Wie bei vielen Rennfahrern ist auch bei Gino Rea der Selbsterhaltungstrieb nur wenig ausgeprägt. «Ich hatte zwei Möglichkeiten: Entweder nur die Schraube entfernen lassen und das Rennwochenende bestreiten, oder ein Knochentransplantat und eine neue Platte. Denn die zwei Knochen sind noch gebrochen, beim Grössere ist eine Lücke zwischen», schildert der tapfere Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die erste Variante hat das Risiko, dass es den Knochen noch mehr schädigt. Ich will die nächsten sechs Wochen aber nicht nur herumsitzen müssen. Ich würde ihn lieber natürlich heilen lassen und nicht pausieren. Im Moment habe ich ziemliche Schmerzen, aber es ist ja auch alles noch sehr frisch. Bis Thailand wird es sicher besser werden.»
Erstaunlich: Trotz des Handicaps stellte Rea am Freitag als Dritter die beste Honda! «Ich trage einen Stiefel von Tom Sykes. Das ist die Grösse 42, normalerweise habe ich 40», erklärt der 25-Jährige. «Das macht das Fahren in den Kurven ein wenig schwieriger, aber mit meiner letzten Runde war ich sehr zufrieden. Langsam aber sicher macht mir das Fahrer wieder Spass. Auf dieser Strecke komme ich eigentlich nicht vorwärts. Wenn wir hier gut abschneiden, dann sieht es gut für uns aus.»