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Bryan Staring packt zusammen: WM-Karriere beendet

Von Ivo Schützbach
Bryan Staring meldete sich mit einem Podestplatz zurück

Bryan Staring meldete sich mit einem Podestplatz zurück

Seit 2011 hat Bryan Staring in verschiedenen Weltmeisterschaften sein Glück versucht und ist bis in die MotoGP-Klasse gekommen. Nach dieser Saison im Superstock-1000-Cup kehrt der Australier zurück in die Heimat.

Superstock-1000-Cup, Superbike-WM, Britische Superbike-Meisterschaft, MotoGP- und Endurance-WM: Seit 2011 sahen wir Bryan Staring in gleich fünf verschiedenen Rennserien, der Durchbruch blieb ihm verwehrt. 2013 fuhr er immerhin ein Jahr für Go&Fun Honda Gresini in der Königsklasse MotoGP, auf der lahmen Open-Honda gelangen ihm in 18 Rennen aber nur einmal Punkte: als 14. in Barcelona.

2016 hatte Staring viel Pech. Letzten April brach er sich beim Motocross-Training zahlreiche Knochen, vor zwei Wochen feierte er auf dem Lausitzring mit Platz 2 ein erfolgreiches Comeback im Superstock-1000-Cup – sein fünfter Podestplatz in dieser Klasse (drei Siege).

SPEEDWEEK.com traf den 29-Jährigen im Fahrerlager von Magny-Cours und sprach über seine sportliche Zukunft.

Bryan, du hast getwittert, dass dies deine letzte Saison in Europa sein wird. Du willst deine Karriere beenden?

Ich kehre in die Australische Meisterschaft zurück.

Die letzten vier Jahre hatte ich kein siegfähiges Motorrad, ich fand keinen Weg aus dem erfolglosen Kreislauf heraus. Außerdem ist das altersbedingt mein letztes Jahr im Superstock-1000-Cup.

Ich wollte dieses Jahr mit der neuen Kawasaki pushen, ich wusste, dass ich gute Resultate brauche. Nach meiner langen Verletzungspause ist klar, dass ich kein siegfähiges Motorrad für nächstes Jahr bekomme. Deshalb macht es keinen Sinn, weiterhin in Europa zu bleiben.

Hast du nur während der Saison in Europa gelebt oder Vollzeit?

Vollzeit – in Italien. Ich bin jetzt 29 Jahre alt und verdiene gerade so viel Geld, dass ich überleben kann. Der Motorsport gibt mir nicht das, was ich brauche. Und jung bin ich auch nicht mehr.

Wenn ich mir die Gegebenheiten anschaue, fällt es mir leicht nach Hause zu gehen. Nach den vielen Jahren in Europa fällt es mir aber schwer.

Wir haben dich in vielen verschiedenen Rennserien und Teams gesehen: Welches Jahr bezeichnest du als dein bestes? Nicht aus Ergebnissicht, sondern für dich persönlich.

Das war definitiv 2012, da fuhr ich für Pedercini Kawasaki und wurde Vierter im Superstock-1000-Cup. Das ist vier Jahre her – viel zu lange. Das war eine fantastische Saison, die es mir ermöglicht hat, im Jahr darauf MotoGP zu fahren. Wenn ich an 2012 zurückdenke, grinse ich noch heute.

Sicher hätte ich bessere Entscheidungen treffen können. Aber immer wenn ich eine Möglichkeit hatte, machte ich das Beste daraus.

Hast du in deiner Karriere größere Fehler begangen?

Hätte ich gewusst was dabei herauskommt, wäre ich nie in MotoGP gegangen. Es war aber unmöglich vorherzusehen, wie das ausgeht. Wäre ich heute noch einmal an diesem Punkt im Jahr 2012, würde ich mich gleich entscheiden.

Man braucht zur richtigen Zeit das richtige Motorrad und das richtige Team, dann kannst du erfolgreich sein. Heute ist es so, dass sich fahrerisches Talent nur auszahlt, wenn du auf dem gleich guten Motorrad sitzt. Wenn du gegen die besten Piloten der Welt fährst, kannst du keinen Unterschied ausmachen.

Hast du bereits einen Vertrag für die Australische Meisterschaft 2017?

Ja, ich darf aber noch nicht sagen mit wem.

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