Über Théo Pourchaire
Dieser junge Mann hat es eilig: 2018 erst gab der Franzose Théo Jérôme Julien Pourchaire sein Debüt im Automobilrennsport und gewann 2018 auf Anhieb die Junior-Klasse der französischen Formel 4. Im gleichen Stil ging es weiter: Deutscher Formel-4-Champion 2019, und 2020 stand ihm nur der Australier Oscar Piastri im Weg, um auf Anhieb Formel-3-Champion zu werden!
2021 wurde der verblüffende Théo aus der französischen Parfüm-Stadt Grasse als 17-Jähriger zum jüngsten Formel-2-Sieger – er triumphierte im Hauptrennen von Monaco, nachdem er schon die Pole-Position erobert hatte.
Knapp zwei Wochen vor seinem 18. Geburtstag gab dieser vielversprechende junge Mann sein Formel-1-Debüt – das Mitglied der Sauber-Nachwuchsfahrerakademie durfte auf dem Hungaroring einen 2019er Alfa Romeo-Ferrari fahren. «Ein Traum ist wahr geworden», schwärmte der Südfranzose. «Seit ich ein Kind war, hatte ich mir vorgestellt, wie es wohl sein würde, einen GP-Renner zu fahren. Vielen Dank ans ganze Team für einen unvergesslichen Tag.»
«Ich habe es ruhig angehen lassen, denn ich wollte auf keinen Fall etwas kaputtmachen. Ein Formel-2-Auto ist schon schnell, aber ein Formel 1 ist einfach unglaublich! Das kommt im Fernsehen überhaupt nicht zur Geltung. Am meisten umgehauen hat mich die enorme Bremsleistung. Letztlich ist alles gut gegangen, und gegen Ende des Tages konnte ich meinen Rhythmus intensivieren. Ich bin unglaublich glücklich, und das Team ist zufrieden.»
So zufrieden, um genau zu sein, dass Pourchaire im Jahr 2022 erstmals an einem GP-Training teilnehmen durfte – in Austin (Texas). Pourchaire fuhr für Alfa Romeo auch den Nachsaisontest von Abu Dhabi.
Als Théo zwei Jahre alt war, erlebte er seinen ersten Grand Prix: Die Eltern nahmen ihn mit in die Strassen von Monte Carlo. Wer weiss, vielleicht wurde damals die Rennleidenschaft geweckt.
Was zeichnet diesen bemerkenswerten jungen Mann aus? Sein Trainer Nicolas Moni: «Er hört zu, er analysiert, er setzt Erfahrungen extrem schnell um. Er überlässt nichts dem Zufall. Er sucht ständig nach Lösungen. Er kann sich ein Rennen gut einteilen und verzichtet auf unnötige Risiken. Er zeigt tolles Reifen-Management. Wenn er spürt, dass er nicht gewinnen kann. Er holt er aus fast jedem Rennen das bestmögliche Ergebnis.»
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hält Pourchaire für eines der grössten Talente der Gegenwart und kommenden GP-Sieger. Mit regelmässigen Spitzenergebnissen in der Formel 2 eroberte Théo den zweiten Schlussrang hinter dem Brasilianer Felipe Drugovich. Pourchaire ist bereit für grössere Aufgaben.
Aber diese grossen Aufgaben kamen in der Königsklasse nicht: Bei Sauber war kein Platz, über einen Posten als Reservefahrer sowie Einsätze bei freien Trainings und bei Testfahrten mit Pirelli kam Théo nicht hinaus. Ein Engagement in der japanischen Super Formula war von kurzer Dauer.
Auf der Wunschliste von Audi stand Pourchaire auch nicht, längst hatte er sich frisch ausgerichtet – als Notnagel in Amerika bei McLaren und im IndyCar-Sport. Der Franzose konnte aber keine Punkte sammeln.
2025 ist Théo Pourchaire Teil der Peugeot-Rennmannschaft in der Langstrecken-WM der Kategorie Hypercar.